Silizium-, Solarzellen-, und Solarmodul-Hersteller III


Solarmodul-Hersteller ERSOL SOLARSTROM GmbH & Co. KG / DEUTSCHLAND (später ERSOL SOLAR ENERGY AG)

Die Erfurter ErSol Solarstrom GmbH & Co. KG wird 1997 gegründet und beginnt im Juli 1998 mit dem Aufbau einer Produktionslinie für 100 x 100 mm multikristalline Solarzellen. Im August 2000 erfolgt die Markteinführung der ‚E5 Blue Power’ Zelle (im Format 125 x 125 mm) mit einem Wirkungsgrad von 14 %.

Im Juni 2001 erfolgt die Übertragung der Geschäftstätigkeit der ErSol Solarstrom GmbH & Co. KG auf die ErSol AG – gleichzeitig wird eine Produktionskapazität für Solarzellen von rund 5,5 MW erreicht, die bis zum Januar 2002 auf rund 10 MW steigt. 2002 wird die ErSol AG Teil der Umweltkontor Gruppe. Im April 2003 erfolgt Markteinführung der multikristallinen Solarzelle ‚E6 Blue Power’ im Format 150 x 150 mm.

Anfang 2004 ist die Produktionskapazität bereits auf rund 25 MW gestiegen. Die aimex-solar GmbH wird 100%-ige Tochtergesellschaft der ErSol AG. Ab November wird die monokristalline Solarzelle ‚E6M+ Black Power’ (im Format 156 x 156 mm) mit einem Wirkungsgrad von 17 % angeboten. 2005 integriert das Unternehmen über den Kauf der ASi Industries GmbH (Asi) auch die Wafer-Stufe.

Im Januar 2005 erfolgt die Gründung des Joint Ventures Shanghai Electric Solar Energy Co. Ltd. (V.R. China), außerdem entscheidet man sich für einen Ausbau der Produktionskapazität auf bis zu 60 MW, der bis Ende 2005 abgeschlossen sein soll.

Als Resultat eines Forschungsprojektes mit dem SolarZentrum Erfurt und der PV Crystalox Solar AG wird im Juni 2005 mit der ‚E12+’ die weltweit größte kristalline Siliziumsolarzelle im Format 312 mm x 312 mm vorgestellt. Gleichzeitig erfolgt der Erwerb des Ingot- und Wafer-Produzenten ASi Industries GmbH und der (damals inaktiven) ASi Siliziumtechnology GmbH; beide Arnstadter Gesellschaften werden 100%-ige Tochtergesellschaften der ErSol AG.

Im September 2005 startet ErSol sehr erfolgreich an der Börse, das Papier soll bereits vor der Emission mehr als fünfzigfach überzeichnet sein. In diesem Jahr erfolgt auch die Gründung der ErSol New Technologies GmbH (ENT) als Tochtergesellschaft für die Entwicklung neuer Photovoltaik-Technologien, die später in ErSol Thin Film GmbH (ETF) umbenannt wird.

Im Februar 2006 folgt der Erwerb des Silizium-Recycling Unternehmens Silicon Recycling Inc. (SRS), Camarillo/Kalifornien; auch SRS wird 100%-ige Gesellschaft der ErSol AG.

Im Juli feiert die ErSol Thin Film GmbH den ersten Spatenstich für eine der modernsten Dünnschichtmodul-Produktionsstätten Europas, und im September für eine weitere Solarwafer-Fertigung (Werk 2 und 3) in Arnstadt (Kapazitätserhöhung im Bereich Wafer auf insgesamt 120 MW bis 2008). Im Dezember ist die Kapazitätserweiterung auf 45 MW (Werk 1) abgeschlossen.

2006 steigt ErSol auch in die Fertigung von Dünnschichtmodule aus amorphem Silizium ein. Mit dem Schweizer Vakuumtechnologie-Unternehmen Unaxis wird eine Absichtserklärung für die Lieferung von Fertigungsanlagen unterschrieben. Ersol will bis 2008 eine jährliche Produktionskapazität von 40 MW aufbauen. Der Produktionsstart ist bereits für Sommer 2007 geplant.

Im September 2007 gibt Ersol bekannt, daß man nun auch eine Produktion für mikromorphe Solarmodule aufbauen wird, die bereits 2008 beginnen soll. Dafür wird auch die Produktionsaufnahme der rein amorphen Modulgeneration verschoben. Damit gehört das Unternehmen zu den ersten, die diese Technik in Europa anbieten werden. Mikromorphe Dünnschicht-Module besitzen einen doppelten Aufbau aus einer amorphen und einer mikrokristallinen Siliziumschicht. Ersol erhofft sich von den Tandemzellen eine Steigerung des Wirkungsgrades um 50 %.

Ende 2007 meldet das Unternehmen die Unterzeichung langfristiger Verträge mit Wacker (s.o.), deren Laufzeiten zwischen 6 und 11 Jahren betragen. Der Preis für das Polysilizium wurde für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt. Neben Wacker sichert das Unternehmen seine Siliziumversorgung durch weitere Lieferverträge mit anderen Polysilizium-Herstellern ab. Bis Ende 2010 will ersol eine Produktionskapazität im kristallinen Bereich von 400 MW erreichen, bis 2012 soll diese dann auf 500 MW erhöht werden. Die unternehmensinterne Silizium-Recyclingkapazität soll ab 2008 einen Anteil von 5 – 10 % zur Rohstoffversorgung beitragen.

Im Februar 2008 vereinbaren die Ersol Thin Film GmbH und die Schott Solar GmbH (s.o.) die gemeinsame Entwicklung mikromorpher Dünnschichtzellen. Beide Unternehmen produzieren bereits amorphe Dünnschichtmodule. Die für die amorphe Produktion vorhandenen Depositionsanlagen lassen sich jedoch auchfür die Herstellung mikrokristalliner Zellen umstellen.