Silizium-, Solarzellen-, und Solarmodul-Hersteller III


Solarmodul-Hersteller SOLARWORLD AG / DEUTSCHLAND

2000 gründet der Unternehmer Frank Asbeck die SolarWorld AG, Bonn, die sich in wenigen Jahren vom einfachen Handelsunternehmen zu einem regelrechten Solarkonzern entwickelt – mit integriertem solaren Wertschöpfungsprozeß vom Rohstoff über den Wafer, die Zelle, das Modul bis hin zur fertigen, hochwertigen Solarstromanlage.

Bereits im Gründungsjahrt übernimmt SolarWorld eine Mehrheit von 82 % an dem Solarwafer-Produzenten Bayer Solar GmbH, Freiberg/Sachsen. Dafür beteiligt sich die Bayer AG mit 9,3 % an der SolarWorld AG. Der Kaufpreis für Bayer Solar bewegt sich im dreistelligen Millionenbereich. Bayer Solar ist zu diesem Zeitpunkt Deutschlands einziger und Europas größter Produzent von Siliziumwafern mit einem Weltmarktanteil von mehr als 20 %.

2004 sind konzernweit bereits über 500 Menschen an den Standorten Bonn, Freiberg und in Schweden beschäftigt. Man beabsichtigt auch Billigsolarmodule für Entwicklungsländer zu produzieren.

Im Mai 2005 weiht die SolarWorld AG am Standort der Konzerntochter Deutsche Solar AG in Freiberg ihre bisher größte Produktionsstätte ein. Das Werk beherbergt die neuen, aus eigener Entwicklung stammenden TCVP-Öfen (Temperature Controlled Volume Process) zur Kristallisation von solarem Silizium. Die Kristallisationskapazitäten des Unternehmens sollen im laufenden Jahr 160 MW erreichen, das Investitionsvolumen für den Expansionsschritt beträgt 24 Mio. €.

SolarWorld hat in den vergangen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, daß Deutschland Japan überholen konnte und inzwischen als weltweit führend bei der Herstellung von Zellen, Modulen und Technik rund um den Solarstrom gilt.

Der Aktienkurs von SolarWorld versechsfacht sich im Jahr 2004, und im Herbst 2005 steht sie hinter den Aktien der DayStar Technologies und der Motech Industries aus Taiwan an dritter Stelle – mit einem Plus von 162 % (s.o.).

Anfang Februar 2006 übernimmt die SolarWorld AG die Siliziumsparte von Shell nebst Produktionsstätten mit einer Kapazität von insgesamt 80 MW. Dazu gehören die Shell-Fabriken für Solarsiliziumkristalle, -wafer und -zellen in Vancouver/Washington State und Camarillo/Kalifornien, die Solarzellenfertigung in Gelsenkirchen sowie die Vertriebsgesellschaften in München, Singapur und Süd-Afrika und die auf kristalline Siliziumtechnologie spezialisierte Forschungs- und Entwicklungsabteilung in München. Mit den zusätzlichen Kapazitäten steigt SolarWorld zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien (auch) in den USA auf, sowie zur Nummer drei auf dem Weltmarkt.

Im Laufe des Jahres 2005 verfünffachen die Aktien der SolarWorld AG ihren Wert.

Mitte 2006 beginnt der Preiskampf bei Solarmodulen, als die SolarWorld für den 1. Januar 2007 eine Preissenkung von 10 – 20 % zusagt. Ein Kilowatt Leistung, das derzeit zwischen 5.000 und 5.500 € netto kostet, will Solarworld ab Januar für nur 4.600 € anbieten.

Nachdem im Oktober 2005 die spanische Tochtergesellschaft SolarWorld Ibérica gegründet wurde gibt SolarWorld im August 2006 bekannt, daß es mit dem spanischen Instituto Tecnológico y de Energías Renovables (ITER) ein bis Mitte 2007 laufender Exportauftrag im zweistelligen Millionenbereich über die Lieferung von Solarstrommodulen mit einer Gesamtkapazität von 8 MW abgeschlossen habe, den bisher größten Exportauftrag in der Unternehmensgeschichte. Der Solarmarkt auf der iberischen Halbinsel zählt bereits jetzt zu den wichtigsten Exportregionen des Unternehmens. Mit dem aktuellen Auftrag soll zur Realisierung eines Großkraftwerkes auf Teneriffa beigetragen werden.

Aktuelles Ziel von SolarWorld ist es, die Exportquote von derzeit rund 40 % auf über 70 % zu steigern. Mit Produktionsstätten in Deutschland, Schweden und den USA, sowie weiteren Vertriebsbüros in Südafrika und Singapur, gewinnt die internationale Ausrichtung des Unternehmens an Bedeutung.

SolarWorld kann 2007 seinen Konzernüberschuß um 151 % auf 130,6 Mio. € steigern. Der Aktienkurs legt um rund 50 % zu.