Ausgewählte Länder V Windenergie


UdSSR (bis 1991)

Krim-Anlage
(ca. 1934)

Die UdSSR hat schon länger Erfahrung mit Windenergie, so hatte man bereits 1931 in Jalta am Schwarzen Meer eine Zweiblatt-Anlage mit einem 30 m durchmessenden Rotor gebaut, wobei die Turmhöhe 25 oder 30 m betrug, hier differieren die Quellenangaben. Trotz der einfachen Auslegung – Wellblechflügel und Holzgetriebe – soll diese 100 kW Anlage jährlich rund 280.000 kWh geliefert haben. Immerhin besaß sie schon eine selbstregulierende Blattnachstellung und eine motorbetriebene Windnachführung. Man plante sogar die Errichtung einer 5 MW Anlage (!), doch aufgrund der Kriegsereignisse wurde dieses bereits bis zur Baureife gediehene Projekt nie realisiert.

Nach dem zweiten Weltkrieg verbreitete sich die Nutzung von kleinen Windkonvertern in vielen entlegenen Gebieten der UdSSR, so auch auf der Tschuktschen-Halbinsel an der Beringstraße. Das Bild von Jarangas und Jurten, neben denen die kleinen Windräder stehen, wurde zur Gewohnheit.

Seit 1980 wurden Windenergieanlagen in größerem Ausmaße geplant, eine 40 MW Windenergieanlage sollte im Jahre 1982 nahe der Stadt Novorusik ihren Betrieb aufnehmen, die erste dieser Art. Auf der Halbinsel Kola war ein weiteres Projekt in Vorbereitung, das sich insgesamt über 1.000 km weit erstrecken und aus etwa 200 Einzelanlagen bestehen sollte, jede mit einer Leistung von 1 MW.

1989 sind im Polargebiet der UdSSR 15 automatisierte Windenergieanlagen mit jeweils 4 kW installiert worden. Sie sollen die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort ansässigen Fischer und Rentierzüchter verbessern.