UN-Klimakonferenz in Poznan vor Schlussrunde. Ministersegment muss Ergebnisse bringen

UN-Klimakonferenz in Poznan vor Schlussrunde. Ministersegment muss Ergebnisse bringen

Berlin –

UN-Klimakonferenz in Poznan vor Schlussrunde. Ministersegment muss Ergebnisse bringen

Poznan/Berlin: Vor der Schlussrunde der UN-Klimakonferenz in Poznan hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Delegationen aus den Industriestaaten aufgefordert, feste Zusagen zur Reduzierung ihrer Treibhausgas-Emissionen zu machen. Nur so werde der Grundstein für ein wirksames Kyoto-Anschlussabkommen für die Zeit nach 2012 gelegt, das von der internationalen Gemeinschaft Ende 2009 in Kopenhagen beschlossen werden könne. Die Industriestaaten sollten für 2020 40 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu 1990 zusagen. Deutschland könne vorangehen, indem Umweltminister Sigmar Gabriel in Poznan die Absenkung der deutschen CO2-Emissionen um vierzig Prozent bis 2020 fest zusichere. Alle Reduktionen müssten in den Industriestaaten selbst erbracht werden und nicht ersatzweise durch Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern.

„Klare Ziele geben Politik und Wirtschaft eine Richtung, an der sie sich orientieren können“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Poznan. „Das gibt Planungssicherheit, stärkt Investitionen in klimafreundliche Technologien und schafft hunderttausende neue Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien und bei der Erhöhung der Energieeffizienz.“

Der BUND warnte davor, dass die EU mit einem unzureichenden Klimaschutzpaket die Chancen auf einen Durchbruch beim Weltklimagipfel in Poznan gefährden könnte. „Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Gabriel haben sich auf europäischer Ebene in den letzten Tagen nicht gerade mit Ruhm bekleckert“, sagte Weiger. Mit der Abschwächung ehrgeiziger Klimaschutzziele für die Autohersteller und für energieintensive Industrien habe die Bundesregierung den Blockierern von mehr Klimaschutz in die Hände gespielt und deren Tatenlosigkeit legitimiert.

Die negativen Signale aus Brüssel belasteten auch die UN-Klimaschutz-Verhandlungen mit den Entwicklungsländern. Die Industriestaaten zeigten einmal mehr, dass sie ihrer Verantwortung nicht ausreichend nachkommen wollten. Es fehlten immer noch konkrete Zusagen zur Finanzierung des Technologietransfers beim Ausbau erneuerbarer Energien und für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.

Weiger: “Bei der Weltklimakonferenz Ende 2009 in Kopenhagen muss ein unterschriftsreifes Anschlussabkommen zum Kyoto-Protokoll vorliegen, das den Klimawandel aufhalten kann und gegenüber den Entwicklungsländern gerecht ist. Das Zeitfenster dafür wird immer kleiner. Je früher wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden und je mehr Staaten sich daran beteiligen, desto wirksamer lassen sich die zerstörerischen Folgen der Erderwärmung noch begrenzen.”

Pressekontakt in Poznan:
Prof. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, erreichbar über Antje von Broock, BUND-Expertin für internationale Umweltpolitik, Mobil: 0049-173-6071601
bzw. Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 0049-157-71335796
bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27568-425/-489
Email: presse@bund.ne t, www.bund.net

/new/pmcounter.cfm?n_pinr_=349922″ width=”1″ height=”1″>