Kompromiss auf Kosten der Verbraucher

Kompromiss auf Kosten der Verbraucher

München –

Kompromiss auf Kosten der Verbraucher

Klimaschutz
ADAC: CO2-Kfz-Steuer wichtiger als Strafzölle

Der jetzt von der EU ausgehandelte Kompromiss bei den CO2-Klima-auflagen für Autos könnte den Kfz-Herstellern spätestens 2015 happige Strafgebühren bescheren, wenn kein rascher Umbau der Produktpalette gelingt. Da diese Strafzahlungen, wie andere Kostenfaktoren auch, die Produkte der Hersteller verteuern, werden am Schluss die Verbraucher die Zeche zahlen müssen. Der ADAC hat am Beispiel der heute angebotenen Modellpalette untersucht, wie teuer die Verbraucher der Klimaschutz kommen würde, wenn diese Fahrzeuge in sieben Jahren noch aktuell wären. Nach Ansicht des Clubs geben allerdings die geplanten Strafzölle allein nicht genügend Anreiz für die Entwicklung spritsparender Fahrzeuge. Genau so wichtig wäre die schnelle Umsetzung der CO2-basierten Kraftfahrzeugsteuer.

Von 127 beispielhaft ausgewählten Modellen aus allen Fahrzeugkategorien erfüllen heute nur 39 (30,7 Prozent) die zukünftigen CO2-Vorgaben. Sie bleiben deshalb von Strafgebühren verschont. Für den Rest werden beim Kauf einmalige Strafen von 20 bis knapp 19 000 Euro fällig. Am stärksten belastet würde zukünftig laut ADAC-Liste der BMW X5 SMG mit 18 955 Euro. Aber auch weit weniger große Fahrzeuge würden – je nach Kraftstoffeffizienz – deutlich verteuert. So beträgt beispielsweise die Strafe für einen Ford Mondeo 2,0 Trend 4 510 Euro, das sind 18,4 Prozent des Neupreises. Auch vergleichsweise kleine Fahrzeuge kämen nach heutigem Stand der Technik nicht ungeschoren davon. So müssten beispielsweise die Käufer eines Opel Corsa 1,2 Twinport mit Mehrkosten von 2 135 Euro rechnen. Das entspricht einer Verteuerung von 17 Prozent. Unter den Modellen, die straffrei ausgehen würden, befinden sich fast ausschließlich Kleinstwagen wie der smart und Dieselfahrzeuge wie der Golf VI 2,0 TDI Trendline.

Käufer von Modellen, die die Klimavorgaben nicht einhalten können, werden spätestens ab 2015 mit deutlichen Mehrkosten zu rechnen haben. Der ADAC hält die vorgesehenen Strafzahlungen bis zu 95 Euro pro Gramm für unangemessen. Sie müssen sich an den Kosten für technische Maßnahmen zur CO2-Minderung orientieren. Diese liegen bei rund 10 Euro pro Gramm CO2-Reduzierung. Die Hauptverantwortung liegt nun bei den Fahrzeugherstellern, bis 2015 ihre Produktpalette so zu gestalten, dass Strafzahlungen von vornherein nicht anfallen. Eine rasche Reform der Kfz-Steuer auf CO2-Basis könnte diese Anstrengungen wirkungsvoll flankieren.

Rückfragen:
Maximilian Maurer
089/7676-2632

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