Kalkmarsch – Boden des Jahres 2009

Kalkmarsch – Boden des Jahres 2009

Jena –

Kalkmarsch – Boden des Jahres 2009

Am morgigen Weltbodentag initiieren auch in diesem Jahr der Bundesverband Boden und die Deutschen Bodenkundliche Gesellschaft, unterstützt vom Umweltbundesamt, einen Aktionstag für das Naturgut Boden. An diesem Tag wird der von einem Kuratorium gewählte „Boden des Jahres“ für das folgende Jahr präsentiert. Nach der Schwarzerde, der Fahlerde, dem Podsol und der Braunerde in den vergangen Jahren fiel dieses Mal die Wahl auf die Kalkmarsch. Ziel dieser Aktion ist es, den Boden in seiner Vielfalt, Schönheit und Bedeutung der breiten Bevölkerung vorzustellen, um somit das Bewusstsein für den Schutz und die Erhaltung der Böden nachhaltig zu stärken.

Marschen treten in flachen Küstenbereichen mit Ebbe- und Flutdynamik (Gezeiten) auf. Im Verlauf der Zeit lagern sich auf Grund der regelmäßigen Überflutungen salzhaltige, kalkhaltige, mineralische, aber auch organische Schichten ab. Eindeichung und Entwässerung führen zur Belüftung der Schichten und zur Auswaschung der Salze. Hier entstehen aus den schluffigen, kalkhaltigen Meeresablagerungen entlang der Küste die so genannten Kalkmarschen.

Wenn auch für Thüringen als küstenfernes Binnenland die Kalkmarschen keine ökologische und ökonomische Bedeutung besitzen, lässt sich doch gerade am Beispiel der Kalkmarsch die Vielfalt, aber auch die Einmaligkeit der Entstehung von Böden in den Regionen Deutschlands verdeutlichen.

„Thüringen weist eine große Vielfalt von unterschiedlich aufgebauten Böden auf, die es in ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Funktion für den Naturhaushalt nachhaltig zu schützen und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten gilt“, so der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar. Vor diesem Hintergrund hat die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ein landesweites Netz an Bodendauerbeobachtungsflächen eingerichtet. Diese Flächen dienen zur Beschreibung des Ist-Zustandes der Böden, der Bewertung langfristiger Veränderungen und ermöglichen Prognosen für die zukünftige Entwicklung. Die Zahl der Messflächen beträgt 32. Damit konnten 77,5 % der Landesfläche durch flächenrepräsentative Bodendauerbeobachtungsflächen abgedeckt werden.

Informationen dazu sowie weiterführende fachliche Kenndaten über die in Thüringen zu findenden Böden sind auf der Internetseite der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (www.tlug-jena.de ) abrufbar.

Katrin Trommer-Huckauf
Pressesprecherin
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