Gesundheitsminister Söder: Bayern verbessert Krankenhausversorgung / 19 Mio. Euro neu zu…

Gesundheitsminister Söder: Bayern verbessert Krankenhausversorgung / 19 Mio. Euro neu zu…

München –

Gesundheitsminister Söder: Bayern verbessert Krankenhausversorgung / 19 Mio. Euro neu zu investieren Schwerpunkt bei Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Gesundheitsstaatssekretärin Huml: Fortschritte in der palliativmedizinischen Versorgung

Die Krankenhausversorgung wird in Bayern weiter verbessert – in seiner heutigen Sitzung hat der Krankenhausplanungsausschuss die Weichen dafür gestellt. Das teilte Gesundheitsminister Dr. Markus Söder heute in München mit. Söder: “Wir haben die Möglichkeit, frei werdende Krankenhausfördermittel in Höhe von 19 Millionen Euro neu zu investieren. Damit sollen insbesondere Krankenhausträger von ihren Vorfinanzierungskosten für Baumaßnahmen entlastet werden.” So wird Bayern nach Söders Worten seiner Verantwortung gerecht und unterstützt die Krankenhäuser dabei, für die Patienten eine bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung herzustellen. Schwerpunkte setzte der Krankenhausplanungsausschuss in seiner heutigen Sitzung im Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der palliativmedizinischen Versorgung. Dem in den letzten Jahren gestiegenen Bedarf in der psychosomatischen Medizin wurde durch die Zustimmung zum Ausbau der Kapazitäten um rund 200 Betten Rechnung getragen. Der Krankenhausplanungsausschuss bewertet laut Söder jährlich über 50 Anträge der einzelnen Krankenhäuser. Dabei prüfen Gesundheitsministerium und Experten der Krankenhausträger, Ärzteschaft und Krankenkassen die Anträge in partnerschaftlichem Miteinander.

Über die Fortschritte bei der palliativmedizinischen Versorgung zeigte sich Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml erfreut. Huml: “Jeder unheilbar kranke und sterbende Mensch hat Anspruch darauf, unter menschenwürdigen Bedingungen behandelt, gepflegt und begleitet zu werden. Dafür muss eine ausreichende palliativmedizinische und hospizliche Versorgung gewährt werden.” So hat sich der Krankenhausplanungsausschuss für die Palliativstation mit acht Betten an der Kreisklinik Altötting ausgesprochen, die bereits bestehende Palliativstation am Klinikum Fürstenfeldbruck wird um ein Bett erweitert. Am Klinikum Hof soll eine Palliativstation mit sechs Betten entstehen, am Zentralklinikum Augsburg wird zusätzlich zu der bereits genehmigten Palliativstation mit zehn Betten eine weitere Palliativstation mit acht Betten eingerichtet. Palliativstationen sind laut Huml keine Sterbestationen. Sie dienten in erster Linie dazu, Schmerzen oder andere belastende Krankheitszeichen so zu lindern, dass die Patientinnen und Patienten wieder nach Hause oder in ein stationäres Hospiz entlassen werden können.

Der Krankenhausplanungsausschuss hat ferner über folgende Projekte entschieden:
Am Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg entsteht ein bayernweit einmaliges, überregionales Angebot für psychisch kranke ältere Jugendliche und jüngere Erwachsene mit 20 Betten. Damit erhalten junge Erwachsene, die bisher weder in der Kinder- noch in der Erwachsenenpsychiatrie ideal aufgehoben waren, ein speziell auf sie zugeschnittenes Angebot. Am Klinikum Amberg entsteht eine neue Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Bezirksklinikums Regensburg mit zwölf Plätzen, am Klinikum Deggendorf eine neue Tagesklinik des Bezirks Niederbayern mit 15 Plätzen. Der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen kommt laut Söder eine besondere Bedeutung zu. Entstehen hier Versorgungslücken, können auf Dauer zu behandelnde Erwachsene die Folge sein.

Auch die Kooperation zwischen dem Klinikum Ingolstadt und der Kinderklinik der Kliniken St. Elisabeth Neuburg a.d. Donau kommt voran. So werden die Kliniken St. Elisabeth Betten ihrer Kinderklinik in das Klinikum Ingolstadt verlagern und dort eine Außenstelle für die stationäre Versorgung kranker Kinder und Jugendlicher in eigener Verantwortung betreiben. Die im Rahmen des Perinatalzentrums bereits bestehende Einrichtung zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen wird ebenfalls erweitert. Der Einrichtung einer kinderchirurgischen Station im Klinikum Ingolstadt hat der Krankenhausplanungsausschuss zugestimmt. Damit wird für viele in Ingolstadt wohnende kranke Kinder und deren Eltern, die bisher den Weg nach Neuburg auf sich nehmen mussten, ein stationäres Versorgungsangebot mit Möglichkeiten der konservativen und operativen Behandlung vor Ort geschaffen. “Durch die vorbildliche Kooperationsbereitschaft zweier Krankenhausträger kann der langgehegte Wunsch der Ingolstädter Bevölkerung nach einer wohnortnahen stationären pädiatrischen Versorgung erfüllt werden”, so Söder.

Am Klinikum Traunstein wird ein Fachgebiet Neurochirurgie eingerichtet und dafür auch einer maßvollen Erhöhung der Bettenkapazität zugestimmt. “Dieses Krankenhaus ist – auch als Standort eines Rettungshubschraubers – seit jeher eine Säule der Versorgung von Unfallopfern im südöstlichen Oberbayern ist. Durch die Einrichtung der Neurochirurgie wird insbesondere Patienten mit schweren Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen geholfen”, so der Minister.

In Anerkennung der wichtigen Rolle, die das Krankenhaus St. Camillus in Ursberg für die Krankenhausbehandlung geistig- und mehrfachbehinderter Menschen spielt und dabei auch psychiatrische Krisenintervention leistet, bestand im Krankenhausplanungsausschuss Einmütigkeit, der Jahren konstant angestiegenen Patientenzahl durch zusätzliche Betten Rechnung zu tragen. Mit seinen bisher 20 und künftig 28 Betten bietet das Krankenhaus St. Camillus als eines von wenigen Krankenhäusern im süddeutschen Raum spezielle Behandlungsmöglichkeiten für geistig und körperlich schwerstbehinderte Patienten, die gerade bei einem Krankenhausaufenthalt einer besonderen Betreuung bedürfen. “Pflege und Zuwendung, die Patienten hier neben den ärztlichen Leistungen erhalten, gehen weit über das hinaus, was normaler Krankenhausalltag ist”, betonte Söder. Zusätzliche Kapazitäten für Krankenhäuser seien heutzutage nur selten zu rechtfertigen, aber hier seien sich alle Beteiligten im Krankenhausplanungsausschuss einig gewesen, dass auf den gestiegenen Kapazitätsbedarf reagiert werden muss.

Das Klinikum Memmingen erhält eine Abteilung für Neurologie. Die Versorgung wird in enger Zusammenarbeit mit den Bezirkskliniken Schwaben, die in Günzburg und Kaufbeuren bereits Neurologische Abteilungen betreiben, erfolgen. Laut Söder ist dies ein hervorragendes Beispiel, wie der Grundsatz Kooperation statt Konkurrenz der Kliniken in die Praxis umgesetzt werden kann. Gerade bei einer immer älter werdenden Bevölkerung spiele das Fachgebiet Neurologie eine immer wichtigere Rolle.

Zudem soll beim Klinikum Dritter Orden in München für die beantragten Baumaßnahmen die Kapazität von 556 auf 574 Betten erhöht werden, um damit insbesondere der massiv gestiegenen Belegung in der Kinderabteilung und in der Geburtshilfe Rechnung zu tragen. Bei der Paracelsus-Klinik in München wurde für eine Sanierung des Operationsbereiches die bisherige Kapazität von 80 Betten als Grundlage anerkannt. Beim Kreiskrankenhaus Aschaffenburg in Alzenau-Wasserlos können Planungen für Brandschutzmaßnahmen sowie eine Sanierung in Technik und Bausubstanz aufgenommen werden. Geplant werden kann nunmehr ebenfalls beim Krankenhaus in Haßfurt, wo es vorrangig um eine Modernisierung der Pflegebereiche geht. Für die Wertachklinik Schwabmünchen wurden die Kapazitäten für die Fortsetzung der Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Bei der Helios Schloßbergklinik in Oberstaufen kann der Träger mit Planungen für die Sanierung des Pflegebereichs für die schwerkranken Krebspatienten beginnen.

Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de
© Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit – www.stmug.bayern.de/new/pmcounter.cfm?n_pinr_=349544″ width=”1″ height=”1″>