Forstministerin Margit Conrad und LJV-Präsident Alexander Michael appellieren an die…

Forstministerin Margit Conrad und LJV-Präsident Alexander Michael appellieren an die…

Mainz –

Forstministerin Margit Conrad und LJV-Präsident Alexander Michael appellieren an die Jägerschaft: „Schwarzwild verstärkt bejagen!“

Zum Start der Saison der Drückjagden rufen Forstministerin Margit Conrad und Kurt Alexander Michael, Präsident des Landesjagdverbandes (LJV) Rheinland-Pfalz, die Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz dazu auf, noch stärker als bisher Wildschweine zu jagen.

Die Jägerinnen und Jäger haben 2008 schon über 22.000 Wildschweine und damit über 6.000 Tiere mehr als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres in Rheinland-Pfalz erlegt – trotzdem mehren sich landesweit die Hinweise auf hohe Wildschäden in der Landwirtschaft und auch in Hausgärten. Auch steigende Unfallzahlen im Straßenverkehr deuten auf einen überhöhten Wildschweinbestand hin. Zudem birgt eine hohe Wildschweindichte auch epidemiologische Risiken: Die Klassische Schweine-pest (KSP) kommt insbesondere in Wildschweinbeständen mit hoher Wilddichte und hohen Reproduktionsraten vor.

Staatsministerin Margit Conrad fordert daher gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz, Kurt-Alexander Michael, die Jägerschaft auf, Schwarzwild noch stärker als bisher zu bejagen, um einer weiteren Bestandsexplosion mit allen nachteiligen Folgen zu begegnen.
„Die verschärfte Bejagung ist im Interesse der Jäger im Hinblick auf einen gesunden und an den Lebensraum angepassten Wildbestand. Sie ist unverzichtbar zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer vor Wildunfällen und zum Schutz der landwirtschaftlichen Betriebe, die Schweinehalten, vor der Gefahr der Schweinepest“, stellt Ministerin Conrad fest.

Angesichts der aktuellen Situation dürfe die Schwarzwildbejagung nicht zusätzlich durch Restriktionen eingeschränkt werden, die den Abschuss unnötig erschwerten. „Eine ganzjährige intensive Schwarzwildbejagung ist ebenso unumgänglich wie die Bejagung ohne Gewichts- oder Altersbeschränkung“, so die Ministerin.

Auch Präsident Michael appelliert an die Jägerschaft, effiziente und effektive Bejagungsmethoden anzuwenden. „Dort wo möglich, sollen großräumige Revier übergreifende Bewegungsjagden organisiert und durchgeführt werden“.

Ministerin Conrad bittet Landräte und die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte, die unteren Jagdbehörden zu vermehrten Aktivitäten zu veranlassen. Gerade die Kreisjagdmeister könnten vor Ort durch intensive Kontakte zur Jägerschaft auf die Notwendigkeit verstärkter Bejagung des Schwarzwildes hinweisen und großräumige Revier übergreifende Jagden auf den Weg bringen. „Dies ist eine erfolgversprechende Strategie“, so Conrad. Weiterhin sollen die unteren Jagdbehörden eine Bejagung in „befriedeten Bezirken“ (z.B. Hausgärten) prüfen, wozu die Landesregierung schon 2006 rechtliche Möglichkeiten schuf. Vom Erfolg dieser Maßnahmen wird es auch abhängen, ob und in welchem Umfang behördliche Anordnungen zur verstärkten Schwarzwildbejagung notwendig werden könnten.

Die Forstämter des Landes sind aufgefordert, in den Regiejagdbezirken zusätzliche – möglichst revierübergreifende – Bewegungsjagden auf Schwarzwild durchzuführen.

In einem 12-Punkte-Programm haben sich Forstministerium gemeinsam mit den Verbänden (Grundeigentümer, Jäger und Landwirte) für die Reduktion der überhöhten Schwarzwildbestände stark gemacht. Dieses Programm wird derzeit weiterentwickelt.

Zu den Maßnahmen des Programms gehört u.a.: • ganzjährige intensive Bejagung des Schwarzwildes, • keine Gewichts- oder Altersbeschränkung bei der Bejagung, • Gemeinschaftsansitzjagden bei Mondphasen und bei Schneelage, • großräumige Revier übergreifende Bewegungsjagden.

Auch Landwirte und Waldbesitzer sind gefordert, die Jäger bei der Wildschwein-Jagd durch Verbesserung der jagdlichen Infrastruktur zu unterstützen. Hierzu zählen u.a. • Verzicht auf Maisschläge bis unmittelbar an den Waldrand, • Freilassen von ausreichend breiten Schussschneisen auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen, • sofortige Verständigung der Jäger beim Einwechseln von Schwarzwild z.B. in Maisschläge.

Die Gründe für den Anstieg des Schwarzwildes sind vielfältig. Neben hervorragenden Umweltbedingungen, milden Wintern, einem überaus reichen Nahrungsangebot sowie einer geringen Zahl an natürlichen Feinden geben Untersuchungen von Reproduktionsparametern gleichzeitig Hinweise auf eine zunehmende Fortpflanzungsrate des Wildschweins.

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