Erstmals mehr als drei Millionen Tonnen Rapsschrot verfüttert –Deutsche Ölmühlen setzen auf…

Erstmals mehr als drei Millionen Tonnen Rapsschrot verfüttert –Deutsche Ölmühlen setzen auf…

Berlin –

Erstmals mehr als drei Millionen Tonnen Rapsschrot verfüttert –Deutsche Ölmühlen setzen auf weitere Qualitätssteigerungen

Rapsextraktionsschrot wird zunehmend in der Fütterung eingesetzt / Verbrauch hat sich verdoppelt / Neue Einsatzmöglichkeiten in der Legehennenfütterung / Glucosinolatgehalt wird weiter gesenkt / Fortschritte durch gezielte Pflanzenzüchtung

Der zunehmende Einsatz von Rapsextraktionsschrot als Futtermittel für Schweine hat neben der bereits erfolgreich etablierten Verfütterung an Wiederkäuer dazu geführt, dass in diesem Jahr erstmals mehr als drei Millionen Tonnen Rapsschrot verfüttert werden. Um weitere Absatzmärkte, zum Beispiel bei Legehennen zu erschließen, kündigt der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) eine Qualitätsoffensive beim Rapsextraktionsschrot an. Hierbei steht nach Angaben von Uwe Fischer, dem Vorsitzenden des Futtermittelausschusses von OVID, vor allem die weitere Absenkung der Glucosinolatgehalte im Mittelpunkt, da diese die Einsatzmengen bei Schweinen und Geflügel begrenzen.

Vor dem Hintergrund der Fortschritte in der Pflanzenzüchtung zur Erreichung niedriger Glucosinolatgehalte in modernen und ertragreichen Winterrapssorten wird derzeit sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene eine weitere Absenkung des allgemein akzeptierten, maximalen Glucosinolatgehaltes bei Rapssaat von 25 auf 18 Mikromol je Gramm Samen angestrebt.

„Diese Absenkung des maximalen Gehalts an Glucosinolaten entspräche den Empfehlungen des 11. Internationalen Rapskongresses vom Juli 2003 zur Sicherung einer hohen und stabilen Qualität von Rapsextraktionsschrot und Rapskuchen im europäischen Markt“, so Uwe Fischer. Führende Wissenschaftler aus dem Bereich Pflanzenzucht und Tierernährung haben in Kopenhagen Werte für den Glucosinolatgehalt in Handelspartien von Rapssamen von weniger als 15 Mikromol je Gramm Samen als erwünschtes Qualitätsziel für Europa vorgegeben. „Für die zukünftigen weltweiten Entwicklungen sehen die Wissenschaftler weniger als 8 Mikromol je Gramm Samen als ein anspruchsvolles Qualitätsziel an“, hob Dr. Jürgen Weiß, Vorsitzender der Fachkommission Tierernährung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP), hervor.

Verbrauch hat sich verdoppelt
Etwa 60 Prozent des Rapskorns verbleiben im Rahmen der Ölgewinnung in industriellen Ölmühlen als eiweißhaltiges Rapsextraktionsschrot. Der Verbrauch dieses Rapsextraktionsschrotes in der deutschen Nutztierfütterung hat sich von 1,5 Millionen Tonnen in 2001 auf über 3 Millionen Tonnen in 2007/2008 verdoppelt.

Der Anteil an Rapsextraktionsschrot an den verfütterten Ölschroten beträgt im Jahr 2007/2008 in Deutschland bereits 35 Prozent gegenüber lediglich 17 Prozent in der EU-27.

Voraussetzungen für diese überaus positive Entwicklung waren einerseits die Einführung erster 00-Qualitätsrapssorten im Anbaujahr 1987/1988 mit maximal 25 Mikromol Glucosinolate je Gramm Samen und andererseits die fortschreitende weitere Absenkung des Glucosinolatniveaus in neuen Winterraps-Sortengenerationen. Die Beschreibende Sortenliste 2008 des Bundessortenamtes belegt, dass erste ertragreiche und gesunde Rapssorten im Rahmen des deutschen Zulassungsverfahrens in Körnernutzung beim Glucosinolatgehalt heute die so genannte Ausprägungsstufe 2 (6,0 – 11,9 Mikromol je Gramm Samen) erreicht haben.

Gezielte Pflanzenzüchtung brachte deutliche Fortschritte
Glucosinolate sind Senfölverbindungen im Rapskorn, die bei der Ölgewinnung im Pressrückstand verbleiben. Vor der Einführung von 00-Qualitätsraps waren die Glucosinolatkonzentrationen so hoch, dass Futteraufnahme, Leistung und teilweise sogar die Schilddrüsengesundheit der Nutztiere bereits durch moderate Mengen an Rapsfuttermitteln beeinträchtigt wurden. Durch die züchterischen Erfolge enthalten die in Deutschland aktuell angebauten Rapssorten jedoch nur noch einen Bruchteil an Glucosinolaten im Vergleich zu den alten Rapssorten. Das gegenüber dem Ende der 1980er Jahre nochmals deutlich verringerte Glucosinolatniveau in heutigen, modernen Rapssorten rechtfertigt die weitere Absenkung des maximalen Glucosinolatgehaltes bei Rapssaat von 25 auf 18 Mikromol je Gramm Samen.

Weitere Hintergrundinformationen zum Thema „Qualitätssteigerungen bei Rapsextraktionsschrot“ stehen ab sofort für Interessierte auf der Internetseite von OVID und UFOP zum Abruf bereit.

www.ovid-verband.de
www.ufop.de

Union zur Förderung von
Oel- und Proteinpflanzen e.V.
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel.: 030/ 31904-434
Fax: 030/ 31904-485
email: m.leonhard@ufop.de

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