Elektroroller

Elektroroller und eScooter

Ein Elektroroller ist ein Motorroller mit einem Elektromotor als Antrieb. Die elektrische Energie wird in einem Akku gespeichert, es gibt jedoch auch Modelle mit Brennstoffzelle als Stromversorgung. Grundsätzlich sind mehrere Fahrzeuge zu unterscheiden:

1. das Elektrorad

2. der Elektro-Motorroller, der 50er Klasse (45 km/h), für ein bis zwei Personen

3. klappbarer E-Roller mit Sitz für eine Person

4. klappbarer E-Roller ohne Sitz als Stehroller für eine Person

5. Segway-Stehroller

6. E-Roller ohne Sitz als Zugroller für den Freizeitbereich für eine Person

7. extrem leichter (unter 10 kg) klappbarer E-Roller ohne Sitz als Stehroller für eine Person

elektroroller

Elektro-Roller der 50er Klasse

Das erste elektrobetriebene Zweirad gab es schon 1911. Ab den 1950er-Jahren versuchten viele kleine Werkstätten und Bastler, aber auch namhafte Unternehmen wie Puch oder Peugeot, elektrobetriebene Motorroller auf den Markt zu bringen. Während viele Fahrzeuge von Puch nicht mehr im Alltagsgebrauch sind, fahren fast alle seit 1995 produzierten Peugeot Scoot’Elec noch im Alltagsbetrieb.

Die Geschichte der E-Roller, Elektroroller begann in Fabrikhallen, wo kleine Transportroller für Waren und Personen benötigt wurden und Verbrennungsmotoren aufgrund der Abgase nicht eingesetzt werden konnten. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Elektro-Motorrollern (auch Elektro-Scooter genannt), die eine Reichweite von etwa 50 km und eine Geschwindigkeit von etwa 45 km/h erreichen. Die wesentlichen Vorteile von E-Rollern gegenüber herkömmlichen Rollern sind:

* geringer Lärm beim Elektroroller

* kein Benzinverbrauch, dadurch auch keine Abgase

* durch den Wegfall des Verbrennungsmotors weniger Verschleißteile

* Erhöhung der Effizienz (Tank-to-Wheel[2] von etwa 1 % auf bis zu 70 %)

Bei den heutigen Strompreisen von 2008 (etwa 0,2 €/kWh) kosten 100 km Fahrt etwa 80 Cent an Strom; nach Batterietyp fallen jeweils noch ein Mal erhebliche Kosten pro entnommener Kilowattstunde an (offene NiCd 2.000 Zyklen=0,3 €; NiMH 1.000 Zyklen = 0,8 €; Pb gewickelt für niedrigen Innenwiderstand 200 Zyklen = 1 €); die Versicherungskosten liegen bei etwa 60 € im Jahr. Die Anschaffungskosten für einen Roller liegen zwischen etwa 1.000 € und 2.500 € für Modelle mit 45 km/h, Roller mit höherwertigen Batterietypen werden auch häufig (teil-)vermietet. Es gibt dabei große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Motoren und Batterien. Dies drückt sich in der erreichbaren Geschwindigkeit, der möglichen Steigfähigkeit am Berg und der Reichweite pro Batterieladung aus. Die meisten Elektroroller haben eine Reichweite von etwa 50km/Ladung.

Elektroroller der ersten Generation sind meistens mit normalen Blei-Gel-Batterien ausgestattet, deren Nachteil die geringe reale Kapazität unter Belastung und deren kurze Lebensdauer ist.

Neuere Elektroroller werden mit NiCd-, NiMH- oder teilweise auch mit Lithium-Ionen-Akkus ausgerüstet. Die Verwendung dieser Akkumulatoren trägt zu einer Gewichtsreduzierung oder einer höheren Reichweite bei. Nachteilig sind die deutlich höheren Initialkosten – bei Lithium-Ionen mit 1.200 bis 2.000 €/kWh mehr als ein konventioneller Roller – sowie das kalendarische Leben der Lithium-Technologie: Auch ohne Benutzung können die Akkus defekt werden, ein Nachteil, der insbesondere bei einer Benutzung mit weniger als 40 Zyklen pro Jahr (2.000 km/a) zu deutlich höheren km-Kosten (20 €/100 km, 5a) führen kann.

Die EU-Richtlinie 2002/24/EU für das Kraftfahrrecht besagt im 1. Absatz, Begriffsbestimmungen, sinngemäß: „ … alle E-Fahrzeuge, ausgenommen „pedal-assistent“ Fahrräder, gelten ab sofort als Kraftfahrzeuge. Sie benötigen folglich eine nationale Typgenehmigung, die hier in Deutschland durch das KBA erteilt wird. Eine „EU-ABE“ (Allgemeine Betriebserlaubnis, Übereinstimmungsbescheinigung, CoC-Papier, Certificat of Conformity, Certificat de conformité) berechtigt seit zirka Juni 2006 zum Führen von zulassungsfreien zweispurigen Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit kleiner als 45 km/h.

Elektro Roller auch Stehrolle elektro

Somit müssen auch Elektroroller den technischen Anforderungen (z.B. zwei unabhängige Bremsanlagen, Beleuchtungsanlage, Hupe, Bereifung) von Kraftfahrzeugen entsprechen.

E-Scooter in China

Die günstigen Preise und die Tatsache, dass sie als Fahrräder gelten, haben E-Scooter in der VR China sehr populär werden lassen.

China ist das erste Land, in dem im Jahr 2006 erstmals mehr Elektrofahrzeuge als Benzinfahrzeuge verkauft wurden (19 Mio Elektrofahrzeuge, 13,4 Mio Benzinfahrzeuge). Der Elektroroller gehört mittlerweile zum gewöhnlichen Alltagsbild wie vor 20 Jahre das berühmte chinesische Fahrrad.

Auf Grund der mangelnden Verkehrssicherheit vieler Fahrzeuge wurden sie jedoch in den Ballungszentren Guangzhou und Shenzhen schon wieder aus dem Verkehr verbannt.

Scooet’elec von PEUGEOT

Technische Daten:

* 2 Sitzplätze

* Gewicht inklusive Akkus: 115 kg

* Zuladung: 180 kg

* Reichweite ca. 40 km

* Ladedauer ca. 2 Stunden an jeder normalen Steckdose

* Motorleistung: 2,8 kW

* Stromverbrauch: 6-8 kWh pro 100 km

* 3x NiCd STM 5-100 MR Akkus von SAFT mit 100 Ah und 6 V – 1,8 kWh – 4 Jahre Garantie bzw. 20.000 km

* Batterielebensdauer: 2000 Ladezyklen -> 80.000 km, dann „kaputt“ -> noch 80 Prozent Restkapazität

* Preis: 3.450 Euro

Produktion wurde im Jahr 2001 von PEUGEOT eingestellt.

E-Max 90S, 110S, 120L

Im Jahr 2008 bringt das bayrische Unternehmen E-Max die Elektroroller E-Max 90S und E-Max 110S auf den Markt. Kürzlich wurde das Modell 120L mit Lithium-Ionen Technik angekündigt. Der Verbrauch liegt bei etwa 55 Cent auf 100 km . Ein vergleichbarer Scooter mit Verbrennungsmotor benötigt 4,50 Euro auf 100 km. Der Elektromotor befindet sich in der Hinterradnabe und leistet 4000W. Die maximale Reichweite liegt bei 45-60 km für E-Max 90S, 70-90 km für E-Max 110S und 100-120km beim 120L. Der E-Max wird in einer Fabrik nahe Shanghai gefertigt, in der 2006 bereits 23 Millionen Elektroroller gefertigt wurden. Der E-Max wird über 120 Händler bundesweit vertrieben. Der Preis liegt bei etwa 3000 Euro.

E-Scooter Deutschland

Im Jahr 1999 führte das Unternehmen Computer- und Umwelttechnik Werner aus Mössingen den Elektro-Motorroller Scoot’elec von PEUGEOT auf dem Deutschen Markt ein. In den ersten 1 1/2 Jahren wurden etwa 70 Fahrzeuge verkauft. PEUGEOT hat im Jahr 2001 ohne Vorankündigung die Produktion des Scoot’elec eingestellt. Insgesamt wurden etwa 100 Fahrzeuge verkauft. Dabei kam es bei einem Akku-Block zu Problemen. Dieser wurde auf Garantie ausgetauscht. Es gibt Fahrzeuge, die schon mehr als 40.000 km zurückgelegt haben. Die SAFT-NiCd Akkus dieser Fahrzeuge haben immer noch eine Kapazität von 100 Prozent. Im März 2008 wurde am Tübinger Hauptbahnhof eine Vermietstation für Solar-/Elektro-Roller eröffnet. Die Roller können derzeit für einen Tagessatz von 25 Euro gemietet werden. Im Kreis Tübingen gibt es weltweit das dichteste Netz an öffentlichen Steckdosen, an denen Solar-/Elektromobile kostenlos aufgeladen werden können. Außerdem wurde hier ein Tourismuskonzept „Natürlich erholen – Sonne tanken auf der schwäbischen Alb“ in die Praxis umgesetzt. Seit 2008 können auch in der Berliner Wilhelmstraße Elektorroller gemietet werden.

Elektromotorrad

Mittlerweile gibt es auch Motorräder auf Elektrobasis z. B. die Quantya

Elektroroller gebraucht

Einen gebrauchten Elektroroller zu kaufen macht nur dann Sinn, wenn es sich um teurere Modelle handelt. Ausserdem ist zu beachten, dass meist der Akku das teuerste Bauteil ist, dieser sollte noch in gutem Zustand sein.