Photovoltaische Großanlagen II

Photovoltaische Großanlagen (Solaranlagen zur Stromerzeugung)

Berlin Hauptbahnhof / Deutschland

Im Jahr 2000 wird damit begonnen auf dem 20.000 m2 großen Dach des neuen Lehrter Bahnhofs (Berlin Hauptbahnhof) die größte dachintegrierte Solaranlage Berlins, Teil eines ausgeklügelten technischen Klima- und Energiekonzeptes, das der Konstruktion des Gebäudes zugrunde liegt, zu installieren.

Berliner Hauptbahnhof

Berliner Hauptbahnhof

Die Photovoltaikanlage aus 1.440 Modulen mit insgesamt 78.000 Zellen bedeckt auf der südlichen Seite des Ost-West-Hallendaches eine Fläche von 3.300 m2 und gibt eine Leistung von 330 kW ab, entsprechend 286.000 kWh pro Jahr oder knapp 2 % des Stromverbrauchs des Hauptbahnhofs. Wegen der gewünschten Lichtdurchlässigkeit wurden die Solarzellen mit hochtransparentem Gießharz in wetterbeständiges Glas eingebettet. Die neu entwickelten ‚Laser Grooved Buried Grid’ (LGBG) Zellen von BP-Solar gelten als die derzeit größten monokristallinen Solarzellen auf dem Markt und haben einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 16,5 %.

Der solar erzeugte Strom wird ab Juli 2002 ins Netz des Berliner Energieversorgers BEWAG eingespeist.

Solaranalge der neue Messe München II / Deutschland

Auf den Dächern der Neuen Messe München entsteht 2002 die derzeit weltweit größte Photovoltaik-Aufdachanlage mit 7.560 Solarmodulen der Firma Shell Solar und mit einer Spitzenleistung von 1,058 MW. Unter der Federführung des Photovoltaik-Unternehmens Phönix SonnenStrom AG beteiligen sich die Landeshauptstadt München und die Stadtwerke München, die Shell Solar GmbH, der von E.ON Bayern betreute Solarenergieförderverein Bayern e.V. und die Messe München GmbH an diesem Projekt. Die Baukosten der Anlage belaufen sich auf insgesamt rund 5 Millionen €, die über ein Bürger-Beteiligungskonzept finanziert werden. Bereits 1997 ging die erste 1 MW Anlage auf den nördlichen sechs Hallendächern der Neuen Messe München ans Netz, die nun mit den zusätzlichen 1,058 MW in der Leistung mehr als verdoppelt wird.

Solare Großanlage auf der Floriade-Halle / Holland

Floriade-Halle

Floriade-Halle

 

Die rund 100 x 280 m messende Floriade-Halle besitzt bei Betriebsaufnahme Mitte Februar 2002 das größte dachintegrierte Solarkraftwerk der Welt.

Auf einer Fläche von 26.110 m2 sind auf dem zentralen Ausstellungspavillon der Gartenbauausstellung Floriade im holländischen Haarlemmermeer 19.383 Solar-Module von Siemens und Shell montiert.

Der Energieversorger Nuon baut die Anlage mit einer Nennleistung von 2,3 MW für rund 17,5 Mio. €, von denen das niederländische Wirtschaftsministerium 5,3 Mio. übernimmt.

Solarwald Kleinwulkow / Deutschland

Der Ort Kleinwulkow bei Genthin (Jerichower Land in Sachsen-Anhalt) bietet seit 2002 den ersten ‚Solarwald’ in der Region. Die Bäumen nachempfunden Anlage erzeugt rund 110.000 kWh/a und beliefert damit 40 Haushalte im Ort. Die ‚Bäume’ bestehen aus einem Edelstahl-Tragegerüst, auf dem die PV Solarpaneele – in ihren Umrissen und auch in ihrer Größe von rund sieben Metern optisch Bäumen nachgebildet – aufmontiert werden. Das Tragegerüst mit den Solarzellen dreht sich zentral-computergesteuert mit der Sonne.

Solarwald Wulkow

Solarwald

Jeder Baum besteht aus ca. 45 m2 Solarmodulen des Herstellers Isofoton, die bei optimalen Verhältnissen zusammen ca. 6,0 kWp Leistungen aufweisen. Pro Baum beträgt die jährliche Solarernte ca. 8.000 kWh.

Bei einer Vergütung von 0,48 € ergibt sich eine Ernte von ca. 3.900,00 €. Der Solarwald wird aus optischen Gründen vor einen natürlichen Mischwald gestellt. Die darunter liegende Wiese kann von Pferden, Schafen und Ziegen beweidet werden. Bis 2004 wird der Wald auf 15 Solarbäume erweitert.

Solaranlage Fürth / Deutschland

Ende 2003 wird hier auf einem alten Müllberg die mit 1 MW größte PV-Anlage Niederbayerns in Betrieb genommen. Die Bremer Firma WPD Regenerative Energien investiert 4,5 Mio. €.

Solaranlage Hemau / Deutschland

Solarpark Hemau

Solarpark Hemau

Ende 2003 ist der Solarfonds der voltwerk AG für den aktuell weltgrößten Solarpark in Hemau bei Regensburg vollständig gezeichnet. 288 private Investoren haben das erforderliche Eigenkapital in Höhe von rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Gesamt-Investitionsvolumen des 4 MW Projekts liegt bei 18,4 Millionen €.

Das PV-Projekt der Hamburger voltwerk AG umfaßt 32.000 Solarmodule mit einer Spitzenleistung von zusammen 4 MW, die auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots installiert wurden.

Photovoltaische Großanlage auf dem Flughafenterminal München 2 / Deutschland

Ebenfalls 2003 nimmt die BP Solar auf dem neuen Flughafenterminal 2 in München die weltgrößte Solaranlage auf dem Dach eines Flughafens in Betrieb.

Solaranalge in Baldio das Ferrarías / Portugal

Im Moura-Distrikt der Region Antalejo entsteht von 2004 bis 2009 das weltweit größte PV-Kraftwerk mit 64 MW Leistung. Die Kosten für die über 100 ha große Anlage werden auf 250 Mio. € geschätzt, sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der portugiesischen Energiebehörde DGE, der portugiesischen Investment-Agentur AP und den beiden Firmen Amper-Central Solar und BP Solar Espana.

Große Solaranlage Neustadt / Deutschland

Eine weitere Solarstromanlage geht im Januar 2004 in Neustadt an der Weinstrasse ans Netz. Auf einer Fläche von 70.000 m2 sind rund 7.000 der von der Firma RWE SCHOTT Solar produzierten Hochleistungsmodule auf Steinkörbe, sogenannte Gabions, montiert, die als Kleintierbiotope wirken. Die von der Pfalzsolar GmbH betriebene Anlage besitzt eine Leistung von 2 MW.

Solarpark Leipziger Land, Espenhain / Deutschland

Solarpark Leipziger Land

Solarpark Leipziger Land

Im September 2004 nimmt Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Espenhain, rund 30 Kilometer südlich von bei Leipzig das derzeit weltgrößte Photovoltaik-Kraftwerk in Betrieb. Die aus 33.264 Solarmodulen bestehende 5 MW-Anlage auf einer 21,6 Hektar großen Fläche (davon 16 Hektar für das Solar-Generatorenfeld) einer ehemaligen Kohlestaubdeponie errichtet. einer ehemaligen Kohlestaubdeponie heißt ‚Solarpark Leipziger Land’ wurde von Siemens, der  Shell Solar GmbH und der Berliner Gesellschaft für Solarenergie mbH (GEOSOL). Der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und reicht aus, um etwa 1.800 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen. Das Projektvolumen beträgt rund 22 Mio. €.

Auch unter den Modulen wurde in Espenhain innovative Technik eingesetzt. Bei der Herstellung der Holzgestelle für die Montage von Solarmodulen setzt der Schweizer Architekten und Erfinders David Muspach im Rahmen seiner SPACEHOUSE-Konstruktion Robinienholz ein (= ‚falsche Akazie’ oder Johannisbrotbaum). Dieses heimische Kernholz ist nahezu unverwüstlich und resistent gegen jede Witterung.

Im benachbarten Borna ist für 2005 die Errichtung einer weiteren, baugleichen Anlage geplant. Das Holzbausystem von Muspach stammt ursprünglich aus dem Bausektor und hat zum Ziel, die gesamte Gebäudehülle als ultraleichte Fachwerkkonstruktion zu errichten. Spektakuläre SPACEHOUSE-Projekte sind eine Fußgängerbrücke über die Neiße im sächsischen Ostritz und der Bau einer 203 m langen Rheinbrücke in Basel.

Solaranlage Göttelborn / Deutschland

Der Betreiber voltwerk AG beauftragt Mitte 2004 die Hamburger SunTechnics Solartechnik GmbH mit der Realisierung des ersten Bauabschnitts von 4 MW des Solarkraftwerks Göttelborn. Innerhalb von nur 10 Wochen werden 23.544 polykristalline Photovoltaik-Module des Herstellers Photowatt sowie 16 Stück 250 kVA-Zentralwechselrichter montiert. Im Endausbau und einer Spitzenleistung von 7,4 MW wird das rund 20 Fußballfelder große Solarkraftwerk auf der ehemaligen Kohlegrube Zeche Göttelborn im Saarland zu den weltweit größten Photovoltaik-Projekten zählen.

Solaranlage des Michelin Solarstromprojekt / Deutschland

2003 beginnt die Voltwerk AG mit der Umsetzung des ‚Michelin Solarstromprojekts’, bei dem eine auf vier Standorte verteilte Gesamtleistung von 10 MW installiert wird. Auf einem Reifenwerk in Homburg werden 2,6 MW installiert, das regionale Vertriebszentrum in Landau ist Standort für 1,4 MW. Bis Mitte 2004 werden die Michelin-Fabriken in Hallstadt bei Bamberg mit 1,5 MW und in Bad Kreuznach mit 4 MW bestückt. Insgesamt beläuft sich die Investition an allen vier Standorten auf 50 Mio. €, es werden monokristalline Sharp-Module installiert.

Photovoltaik Geiseltalsee / Deutschland

Am 13.09.2004 eröffnet BP Solar nach nur dreimonatiger Bauzeit das Solarstrom-KW Geiseltalsee bei Merseburg. Im ersten Bauabschnitt gehen etwa 4 MW (Ertrag: 3,4 Mio. kWh) ans Netz, allerdings ist bereits ein Ausbau um weitere 2 MW geplant.

Bavaria Solarpark, Mühlhausen / Deutschland

Bavaria Solarpark

Bavaria Solarpark

Im Dezember 2004 geht in Mühlhausen bei Neumarkt eine Freiflächenanlage mit 57.600 der Sonne einachsig nachgeführten Modulen und einer Leistung von 6,3 MW in Betrieb, womit der ‚Bavaria Solarpark’ komplett ist.

Seit September 2003 speisen bereits zwei Großanlagen mit jeweils 1,9 MW in Günching und Dietersburg Solarstrom in das öffentliche Netz ein.

Insgesamt kommt der Solarpark damit auf 10,1 MW. Die Investition liegt bei insgesamt 49,5 Mio. €.

Solaranlage Bürstadt / Deutschland

Im hessischen Bürstadt (Kreis Bergstraße) wird im April 2005 auf dem Gebäude des Logistik-Unternehmens tts das größte Solar-Dach der Welt mit einer Spitzenleistung von 5 MW in Betrieb genommen – in direkter Nachbarschaft zum Atommeiler Biblis. Der geschätzte Jahresstromertrag beträgt 4,2 Mio. kWh. Damit übertrifft der ‚Sonnenfleck’ von tts mit seinen rund 30.000 Modulen von BP Solar das bisher größte auf einem Dach installierte Solarkraftwerk der Neuen Messe München.

Solaranlage Miegersbach / Deutschland

Die Phönix Sonnenstrom AG weiht am 19.08.2005 die ersten 2 MW einer bodenmontierten Solarstrom-Großanlage im bayerischen Miegersbach, 40 km nordöstlich von München, ein. Seit Ende Juni erzeugen fast 12.000 Solarmodule auf einer Fläche von über 56.000 m2 umweltfreundlichen Strom. Ende des Jahres erreicht die Anlage dann eine Leistung von 5,27 MW und  wird damit zu einem der weltweit größten Photovoltsysteme.

Das Projekt hat ein Auftragsvolumen von über 21 Mio €, und im ersten Bauabschnitt werden auf einer Grundstücksfläche von über 56.000 m² 11.616 Solarmodule des französischen Herstellers Photowatt International S.A. installiert. Der zweite Bauabschnitt folgt im Spätsommer 2005. Die Anlage wird an das Stromnetz der E.ON Bayern angeschlossen.

Solaranlage Wiedersbach / Deutschland

Solarfeld Wiedersbach

Solarfeld Wiedersbach

2005 errichtet die IBC SOLAR AG in Wiedersbach, Thüringen, die größte Silizium-Dünnfilmanlage der Welt mit einer Leistung von 1.507 kW – zusammengesetzt aus zwei ‚Bürgersolarkraftwerken’ mit einer Modulleistung von 438 kW und 1.069 kW.

Zum Einsatz kommen 25.116 Solarmodule vom Typ Kaneka K60.

Dieses Solarfeld versorgt ca. 377 Vier-Personen-Haushalte mit elektrischer Energie.

Moura / Portugals große Photovoltaikanlage

2006 beginnen die Arbeiten an der weltgrößten Solaranlage im südlichen Portugal. Die 62 MW Anlage besteht aus 350.000 Solarpanelen, soll 250 Mio. € kosten und 21.000 Haushalte mit Strom versorgen. Ans Netz gehen soll sie 2009. Für die benötigten Solarpaneele baut BP Solar in der Nähe eine eigene Fabrikationslinie auf.

Pocking Solaranlage / Deutschland

Solarfeld Pocking

Solarfeld Pocking

Im April 2006 geht nach nur neunmonatiger Bauzeit in Pocking bei Passau auf einem 32 Hektar großen ehemaligen Bundeswehrgelände die weltweit größte zusammenhängende Freilandanlage ans Netz, die mit ihren über 10 MW rund 3.300 Einfamilienhäuser mit umweltfreundlichem Strom versorgen kann.

Das Kraftwerk besteht aus sechs Einheiten mit jeweils 1,6 MW, die parallel an das Netz von Eon Bayern angeschlossen sind. Die 57.912 mono- und polykristallinen Solarmodule von Shell Solar sind auf Aluminiumgestelle montiert.

Die Photovoltaik Finanzierung des 40 Millionen Euro teuren Projekts hat die Commerz Leasing und Immobilien AG gemeinsam mit der Bayerischen Landesbank und der Sparkasse Passau übernommen.

Markt Bibart Solaranlage I / Deutschland

Die Beck Energy GmbH (Dimbach), Projektentwickler und Errichter von biaslang rund 20 Solar-Großkraftwerken, und Ihr Kooperationspartner, die Bos.ten AG aus Regensburg beginnen im April 2006 in Markt Bibart (Landkreis Neustadt Aisch) mit dem Bau des Solarparks ‚Markt Bibart I’ begonnen, der im Endausbau eine Spitzenleistung von 3,16 MW verfügen. Der Solarstrom wird komplett in das Netz der N-Ergie Aktiengesellschaft eingespeist.

Diese Anlage gilt derzeit als weltweit größtes Solar-Kraftwerks mit kristalliner Dünnschichttechnologie. Dabei handelt es sich um Blitzstrom CTS-Module des Herstellers First Solar, der seit Juni 2005 seinen Projektpartnern auch anbietet, sämtliche Module nach Ablauf ihrer Lebenszeit wieder zurückzunehmen. Die Module werden anschließend aufbereitet und bei der Fertigung neuer Produkte wieder verwendet. Die Fertigstellung des Solarparks ist bis 2007 vorgesehen.

Große Photovoltaikanlage in Lobosillo / Spanien

Im September 2006 soll der Bau eines weiteren ‚weltweit größten’ Photovoltaikkraftwerks in Lobosillo, einem kleinen Dorf bei Murcia, beginnen. Auftraggeber für das in seiner ersten Ausbaustufe 14 MW große Projekt ist das Energieunternehmen Globasol aus Madrid, Auftragnehmer das holländische Unternehmen Ecostream.

Die ersten 140 Teilsysteme mit Leistungen von je 100 Kilowatt sollen ab Sommer 2007 Strom liefern. Dazu werden 83.000 Solarmodule der chinesischen Hersteller Yingli Solar und Top Solar montiert. Im Endausbau wird die Anlage dann 60 MW leisten.

Ecostream ist an weiteren spanischen Photovoltaik-Großprojekten mit einer Gesamtleistung von 9 MW in Sevilla, Badajoz und Ciudad Real beteiligt.

Solaranlage Hettenleidelheim / Deutschland

Ebenfalls im September 2006 wird in Hettenleidelheim bei Worms eine der größten Solarstromanlagen im Südwesten Deutschlands in Betrieb genommen. Die 22.400 Module mit modernster Dünnschichttechnologie des Herstellers First Solar besitzen eine gesamte Modulfläche von rund 16.000 m2 und erzeugen eine Spitzenleistung von 1,4 MW.

Die weitere Entwicklung der photovoltaischen Großanlagen

Natürlich sind im Verlauf der Jahre noch wesentlich mehr Anlagen errichtet worden, die vorangegangene Aufzählung bildet aber sehr gut die Entwicklung bei den Anlagengrößen im Laufe der vergangenen rund 30 Jahre ab.

Raumstation ISS im Ausbaustand von 2006

ISS (2006)

Nicht vergessen werden sollte allerdings auch eine nur schrittweise wachsende Solaranlage, die für ihre Betreiber jedoch von essentieller Wichtigkeit ist, da es für sie sonst weit und breit keine andere Energiequelle gibt…

Es handelt sich dabei um die Anlage der International Space Station (ISS) mit ihren 4.500 m² Solarzellen und einer Leistung von 78 kW nach Stand vom Herbst 2006. Im Juni 2007 kommt ein 70 m langes Sonnensegel hinzu um weitere 14 kW für künftige Wissenschaftsmodule aus Japan und Europa zu erzeugen.

Beim Anschluß des Segels stürzen gleichzeitig alle drei Computer im russischen Teil der ISS ab, ein automatischer Neustart ist nicht möglich. Die Computer stammen aus Deutschland und waren vom früheren Daimler-Benz-Konzern für die Europäische Weltraumbehörde Esa entwickelt worden. Die Geräte sind dafür zuständig, die Lage der Station in der Erdumlaufbahn sowie die Sauerstoff- und Wasserversorgung zu steuern. Ein manueller Neustart gelingt erst nach tagelanger Arbeit.

Im November 2007 wird ein weiteres Problem behoben: ein beschädigtes Sonnensegel wird mit selbstgebastelten Befestigungen und speziell isoliertem Werkzeug repariert – denn die Spannung von 100 V könnte den Astronauten gefährlich werden.

Viele aktuelle Entwicklungen finden inzwischen im Umfeld von Internet-Firmen und deren Gründern statt – zwar auf der Erde, aber in etwas größeren Dimensionen:

Das Google-Hauptquartier im kalifornischen Mountain View z.B. soll künftig bis zu 30 % mit Solarstrom betrieben werden. Auf dem Gelände der Firmenzentrale im kalifornischen Mountain View südlich von San Francisco werden bis Frühjahr 2007 mehr als 9.212 Solarmodule von Sharp Electronics mit insgesamt 1,6 MW Leistung installiert. Der Internet-Konzern hofft, mit der größten Anlage des Landes auch zum Vorbild für andere Konzerne in den USA zu werden. Den Auftrag für die Installation gewinnt die Firma El Solutions aus Pasadena, die vom Bill Gross geführt wird, der den neunziger Jahren die Idee hatte, in Suchmaschinen kontextabhängige Anzeigen einzublenden – auf dieser Idee basiert heute Googles Geschäftsmodell. Die Kosten der Umrüstung wurden nicht bekannt gegeben, sie soll sich aber in 5 – 10 Jahren amortisiert haben.

Im Oktober 2006 wird ferner bekannt, daß Großunternehmen wie GM ein neues Geschäftsfeld gefunden haben: Sie vermieten die Dächer ihrer Produktionsstätten an Firmen, die darauf Solaranlagen errichten – und kaufen von diesen im Gegenzug den dort erzeugten Strom.

Solarpark Gut Erlasee

Solarpark Gut Erlasee

Inzwischen gibt es eine exzellente, englischsprachige Veröffentlichung zur Photovoltaik mit einer detaillierten und weitgehend bebilderten Liste aller großen PV-Anlagen weltweit (Stand 17.10.2006: 500 Anlagen), wobei unter den ‚Top 10’ acht Anlagen in Deutschland stehen, eine in Japan (Sharp Plant, Kameyama / 5,21 MW) und eine in den USA (Springerville Generating Station, Tucson / 4,59 MW). Diese wirklich sehr empfehlenswerte Site ist von Denis Lenardic zusammengestellt.

An der Spitze steht zu diesem Zeitpunkt der 2006 in Betrieb gegangene Solarpark Gut Erlasee auf dem Gelände der ehemaligen staatlichen Weinbauversuchsanstalt nahe der Stadt Arnstein bei Würzburg. Mit einer Investition von ca. 70 Mio. € wurden auf einer 77 Hektar großen Fläche 28.000 Solarmodule von Solon auf 1.408 Movern installiert, die eine Gesamtleistung von 12 MW haben.

Im Rahmen des updates 2007 liegen bereits zwei Anlagen in Spanien mit jeweils 20 MW an der Spitze.

Planungen gibt es zu diesem Zeitpunkt allerdings auch schon für eine 40 MW Anlage im sächsischen Brandis, östlich von Leipzig (Bauherr: juwi, Inbetriebnahme 2009), sowie für eine 80 MW Anlage im kalifornischen Fresno (Bauherr: Cleantech America, Inbetriebnahmen: 2011).

In den USA gibt Google, das Unternehmen mit der weltweit führenden Suchmaschinen-Technologie, im November 2007 bekannt, daß man in den kommenden Jahren Solarmodule mit einer Kapazität von rund 1.000 MW aufstellen wird, was weitaus mehr ist als die 1,6 MW, die bereits auf dem Dach des Firmensitzes installiert worden sind. Mangels einer kostendeckenden Vergütung in den USA zielt dieser nicht gewinnbringende Schritt aber eher auf einen Imagegewinn des in jüngster Zeit stark in die Kritik geratenen Unternehmens.