Ausgewählte Länder IV Windenergie

Ausgewählte Länder Windenergie und Windkraft Teil IV

Winkraft in China

In der Mongolei herrschen gute Windverhältnisse, die dazu geführt haben, daß es Mitte der 1980er Jahre schon über 10.000 kleine Windgeneratoren gab, die den dortigen Hirtenvölker erstmals Strom zu Beleuchtungszwecken und für den Rundfunkempfang lieferten. Inzwischen sollte sich diese Zahl entsprechend erhöht haben.

1995 beschließt die chinesische Regierung ein Landesprogramm für Windkraft mit dem Ziel, 1.000 bis 2.000 MW Leistung zu erreichen. Neben der Errichtung von drei großen Windparks soll auch die einheimische Produktion großer Windkraftanlagen gefördert werden.

1997 beträgt der Zuwachs an installierter Leistung 67 MW.

1998 gründet deutsche Nordex AG das Joint-venture Xi’an Aero Engine Co. und stellt in Yingkou, in der östlichen Küstenprovinz Liaoning bis 2000 insgesamt 31 Windkraftanlagen vom Typ N 43 (60 m hoch) mit einer Leistung von je 600 kW sowie vier Anlagen vom Typ N 60 (1.300 kW) auf. Damit erreicht der Windpark eine Gesamtleistung von rund 24 Megawatt.

China gibt 2006 bekannt, daß es bis 2020 mindestens 30.000 MW Windkraftkapazität installieren will.

Doch schon 2007 erlebt das Land einen enormen Boom der Windenergie. Bis zum Jahresende werden vermutlich fast 6.000 MW an Leistung installiert sein, was einem Zuwachs um 3.400 MW entspräche. Das Plansoll der Regierung für 2010 hatte eigentlich nur 5.000 MW geheißen, war später aber auf 8.000 MW erhöht worden. Doch auch dieses Ziel wird aller Voraussicht nach übererfüllt.

Die Branche rechnet im September 2007 damit, daß China in drei bis fünf Jahren zum größten Markt für Windenergie werden könnte – oder noch schneller, wenn die Reform der staatlichen Unterstützungen gelingt. Im November meldet die Presse, daß vermutlich zum Jahresende die 5.000 MW Grenze überschritten wird, womit sich die installierte Leistung in diesem Jahr fast verdoppelt hat. Das Planziel wird damit bereits drei Jahre vor der Zeit erreicht.

In einem auf der Shanghai Windenergiemesse Mitte Oktober 2007 vorgestellten Bericht heißt es, daß je nach Verbesserung des Förderrahmens 2010 zwischen 10.000 MW und 15.000 MW erreicht werden könnten. Damit wird vermutlich auch das bisherige Langfrist-Ziel von 30.000 MW bis 2020 weit übertroffen. Bisher haben die größten in der Volksrepublik gefertigten herkömmlichen Anlagen eine Leistung von 1,5 MW.

Windkraft in Dänemark

Dänisches Windrad von 1907

Vallekilde (1907)

Etwa 1890 begann Dänemark mit der Nutzung der Windenergie zu Elektrizitätszwecken, und um 1908 gab es bereits Hunderte von Anlagen mit Leistungen zwischen 5 und 25 kW.

Der Meteorologe und Rektor der Volkshochschule von Askov, Paul la Cour (1846 – 1908), verfügte über einen eigenen Windkanal für seine Experimente. Als Windkraftpionier entdeckte er die ersten aerodynamischen Gesetze, wie daß schnellaufende Anlagen mit wenigen Rotorblättern für die Stromerzeugung effizienter sind. 1891 bekam er die Genehmigung zum Bau der ersten Windkraftanlage auf dem Schulgelände von Askov. Unter seiner Leitung entsteht zur Jahrhundertwende eine Versuchswindmühle, in welche die dänische Regierung hohe Geldsummen investiert.

La Cour beschäftigte sich aber auch mit der Speicherung von Energie und benutzte den Strom seiner Windkraftanlagen, um mittels Elektrolyse Wasserstoff für das Gaslicht seiner Volkshochschule zu erzeugen, was dazu führte, daß er die Fenster der Schulgebäude mehrere Male auswechseln mußte, da der Wasserstoff geringe Mengen von Sauerstoff enthielt und wiederholt verpuffte – sprich explodierte. 1903 gründete er die Gesellschaft der Wind-Elektriker (Dansk Vindelektricitetsselskab, DVES) als Plattform für die Unterstützung der ländlichen Elektrifizierung.

Ebenfalls um 1900 konstruierte der Däne Christian Störensen einen kegelförmigen Windmotor mit Windflügeln aus dünnem Weißblech, die einen um 50% höheren Wirkungsgrad besaßen, als die bis dahin bekannten flachen Flügeln. Er wurde vor einigen Jahren von der Firma ASEA mit Erfolg nachgebaut.

3-Blatt Rotor in Gedser

3-Blatt Rotor
(Gedser)

Der Ingenieur Johannes Juul war einer der ersten Schüler von Poul la Cour. Er nahm ab 1904 an dessen Kursen für Windkraft-Elektroingenieure teil. 1957 wurde Juul dann ebenfalls zum Pionier, als er für die Elektrizitätsgesellschaft SEAS in Vester Egesborg an der Küste von Gedser die weltweit erste Windkraftanlage (200 kW) zur Wechselstromerzeugung errichtete, mit deren Konstruktion er 1955 begonnen hatte.

Gedser ist ein Gebiet mit sehr starkem Wind und befindet sich an der Südspitze der Insel Falster in Dänemark. Der Betonturm der Anlage wird auch nach 50 Jahren immer noch genutzt, inzwischen trägt er jedoch die Gondel einer modernen dänischen Windkraftanlage.

Der dreiblättrige Luvläufer mit elektromechanischer Windnachführung und Asynchrongenerator war richtungsweisend für die späteren Anlagen. Die Anlage war außerdem stallgeregelt (Regelung durch Strömungsabriß), und J. Juul erfand die aerodynamische Blattspitzenbremse, welche bei zu hoher Drehzahl durch die Fliehkraft automatisch betätigt wurde. Seine Windkraftanlage, lange Zeit die größte der Welt, war extrem zuverlässig. Sie lief 11 Jahre lang ohne Wartung.

Im Jahr 1975 wurde sie auf Wunsch der NASA generalüberholt, da die Anlage für Messungen im Rahmen des amerikanischen Windenergie-Programms benötigt wurde. Nachdem die Maschine einige Jahre für Messungen gelaufen war, wurde sie demontiert. Gondel und Rotor können im Elektrizitätsmuseum im dänischen Bjerringbro besichtigt werden.

Smidth 3-Blatt-Rotor

Smidth 3-Blatt

Während des 2. Weltkriegs errichtete die dänische Firma F. L. Smidth (heute eine Maschinenbaufirma für die Zementindustrie) eine Anzahl von zwei- und dreiblättrigen Windkraftanlagen, die Gleichstrom erzeugten. Die 1942 auf der Insel Bogø gebaute dreiblättrige Anlage war Teil eines kombinierten Wind-Diesel-Systems, welches die Energieversorgung der Insel gewährleistete. Im Jahr 1951 wurde der Gleichstromgenerator durch einen Asynchrongenerator (Wechselstrom) mit 35 kW ersetzt. Damit wurde die Bogø-Anlage zur zweiten Windkraftanlage überhaupt, die Wechselstrom erzeugte.

Bereits 1972 wurde auf einem Treffen von Erfindern, Technikern und Fabrikanten konstatiert, daß es für eine vernünftige Weiterentwicklung an Kapital fehle. Es wurde daraufhin gesammelt – und es kamen etwa 10 Milliarden Dänische Kronen zusammen (!). 1973 wurde daraufhin begonnen, Windkraftanlagen nach einfachen, aber praktischen und wartungsfreundlichen Gesichtspunkten zu bauen (und zu exportieren!).

Während den staatlichen Plänen von 1986 zufolge sich bis zum Jahre 2000 rund 60.000 kleine Rotoren drehen sollten und bis 2050 der gesamte dänische Energiebedarf durch erneuerbare Primärenergieträger wie Wind und Sonne gedeckt werden soll, zeigten sich bei der berühmtesten Windmühle des Landes, welche von der Alternativschule in Tvind gebaut wurde, schon knapp nach einem Jahr ab Inbetriebnahme die ersten schwerwiegenden Mängel. Die Windmühle, versehen mit einem 3-Blatt-Rotor von 54 m Durchmesser, aufgesetzt auf eine ebenfalls 54m hohen Turm (samt Fahrstuhl) wurde am 12.05.1978 nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt und kostete über eine Million Mark (andere Nennungen sprechen von nur 160.000 DM).

Je nach Windgeschwindigkeit sollten die drei jeweils 5 t wiegenden Rotorblätter dem Wind zwischen 100 kW und 2 MW abzapfen, insgesamt etwa 4 Mio. kWh pro Jahr. Doch obwohl es am Standort der Anlage in Nordjütland, in der Nähe von Ulfborg an der dänischen Westküste, einen ‚guten Wind’ gibt, hat die Anlage zwischen Frühjahr und Herbst 1978 nur 5.700 kWh produziert. Statt also, wie es geplant war, 3/4 der erzeugten Leistung an das Öffentliche Netz abzugeben, war die Tvind-Schule gezwungen, für ihren Eigenbedarf während der genannten Zeit noch 181.000 kWh zuzukaufen. Trotz der erfolgten NASA-Hilfe durch Beratung und Know-how scheint das Projekt ein Fehlschlag gewesen zu sein. Die ‚Tvind-Skolerne’ hat inzwischen sogar versucht, die müde Windmühle an die Regierung zu verkaufen – vergeblich allerdings.

Tvind-Windmühle

Tvind-Windmühle

Der Gründer Mogens Amdi Petersen verschwand dann 1979 spurlos, um das verschachtelte Finanzimperium mit einem geschätzten Jahresumsatz von 120 Mio. DM (Stand 1996) von einem unbekannten Ort aus zu leiten. Ebenfalls 1996 strich dann die dänische Regierung den inzwischen 31 freien Tvind-Schulen wegen Betrugs und Missbrauchs von Steuergeldern alle Zuschüsse (zuletzt etwa 25 Mio. DM pro Jahr). Aus dem Vorzeigeprojekt der Alternativszene war eine ‚Geld-Melkmaschine’ geworden, zu der u.a. auch die Secondhand-Kette Humana gehörte.

Demgegenüber gingen die Geschäfte der fünf kommerziellen Hersteller des Landes sehr gut. 1984 setzten sie zusammen rund 540 Mio. DM um.

Von Anfang an hatte die Dänen auf Kleinanlagen von 60 bis 100 kW Leistung gesetzt. Zwischen 1973 und 1986 wurden die Windprogramme mit rund 250 Mio. DM gefördert. Ein wesentliches Merkmal dieses Landes ist auch, daß 99 % der Energiewirtschaft genossenschaftlich organisiert ist. Rund 90 Versorgungsunternehmen arbeiten als ‚non-profit-Firmen’ (!). Außerdem finanzierte der Staat ‚Volkscenter für unerschöpfliche Energie’ – mit jeweils 15 Mitarbeitern und einem Jahresetat von 1 Mio. DM konnte dort sehr effektive Arbeit geleistet werden.

Lokal wurden 1982 von privaten Haushalten 150 Anlagen gekauft, Anfang 1983 waren in Dänemark insgesamt etwa 1.000 Anlagen installiert. Zu dem damaligen Zeitpunkt gab es dafür 30%ige Zuschüsse. Im Jahre 1984 betrug die Jahresproduktion der Hersteller schon über 3.000 Anlagen, die fast zur Gänze in die USA exportiert wurden. Bereits 1986 erwirtschaftet die Branche mit 8.200 Beschäftigten 400 Mio. DM Gewinn durch den Export in über 60 Länder. Inzwischen werden schon über 7.000 Anlagen jährlich hergestellt, zumeist robuste Dreiflügler mit ca. 60 kW Leistung. Der Marktführer Vestas in Jütländ verschifft täglich Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5.000 kW in alle Welt.

1986 entsteht auf einer 800 m langen Mole an der Spitze der Jütländischen Halbinsel Mols der erste (fast) Offshore-Windpark der Welt. Insgesamt 16 Anlagen mit je 55 kW speisen den Strom in das Versorgungsnetz des 4.000-Einwohner-Ortes Ebeltoft. Die Kosten betragen 21 Mio. DK, es wird mit einer Amortisationszeit von 5 – 6 Jahren gerechnet. Ebenfalls 1986 entsteht der Windpark Odesund mit 52 Anlagen.

1987 erwirbt Vestas Deutschland 5.000 qm in Husum, um dort in einem neuen Werk 75 kW-Anlagen in Lizenz herzustellen. Außerdem wird ein 200 kW System weiterentwickelt, das zu 70 % aus deutschen Zulieferungen besteht. Auf deutscher Seite sperren sich das BMFT und die KfA Jülich gegen diese Pläne, Zuschüsse werden verweigert.

1988 wird ein Küstenprojekt mit 45 MW geplant, das bis 1990 ans Netz gehen soll. Die Kosten hierfür wurden mit etwa 400 Mio. DK berechnet. Für erste Tests wurden zwei Anlagen mit jeweils 1.000 kW erstellt. Vestas stellt 1990 die erste 500 kW-Anlage vor, die bald darauf in Serie hergestellt wird.

Im Windpark Vindeby vor der Ostseeinsel Lolland produzieren seit 1991 elf Pilotanlagen mit jeweils 450 kW Strom – ein erster richtiger Offshore-Windpark, allerdings noch zu Versuchszwecken.

Die 1999 als größte maritime Windfarm geltende Anlage befindet sich dagegen im Niedrigwasser des Riffs vor der jütländischen Insel Tunoe Knob. Dort wurden 1995 zehn Konverter mit einer Leistung von jeweils 500 kW errichtet.

Middelgrunden-Windpark

Middelgrunden-Windpark

Ende 1997 verfügt Dänemark über 5.000 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.116 MW. Sie haben einen Anteil von 6,5 % an der dänischen Stromversorgung. Bis 2008 sind fünf neue Windparks mit insgesamt 500 Windrädern der 1,5 MW-Klasse geplant, wodurch dieser Anteil auf 15 % gesteigert werden soll. Die Kosten würden etwa 2,3 Mrd. DM betragen. Und bis 2030 sollen sogar Windpropeller mit einer Gesamtleistung von 5,5 GW installiert werden, davon 4 GW Offshore. Vier Standorte in der Ostsee und einer in der Nordsee sind bereits fest eingeplant.

Im Jahr 2000 wird rund dreieinhalb Kilometer vor dem Kopenhagener Hafen der Middelgrunden-Windpark errichtet – ironischerweise auf einem Riff, das vorher als Halde für Hafenschlamm und kontaminierten Müll genutzt wurde. Die 3.400 m lange Reihe ist eine der größten Offshore-Windkraftanlagen der Welt. Sogar auf Satellitenfotos ist der Bogen mit den 20 gigantischen Windrädern zu erkennen. Ihre Rotoren haben jeweils einen Durchmesser von 76 m, ihre Naben liegen 64 m über dem Wasser. Mit einer Jahresleistung von 89.000 MW/h deckt der Windpark allerdings gerade einmal 3 % des Energiebedarfs von Kopenhagen mit seinen 1,1 Millionen Einwohnern.

Inzwischen will Dänemark bis 2040 sogar 40 % seiner Elektrizität aus der Windkraft beziehen. 2001 lag der Wert nach Zahlen der Esa noch bei 13 Prozent.

Die Windkraft in der Deutsche Demokratische Republik (bis 1990)

Neben der Projekthilfe gegenüber 3. Welt-Staaten wie  z.B. Syrien, wo die DDR eine kleine je 2 kW abgebende Sonnen- und Windenergie-Versuchstation gebaut hat ist mir aus diesem Land nur der Selbstbau eines Bauern bekannt, der bei einer Windstärke zwischen 2 und 4 in der Lage sei, damit seinen Traktor anzutreiben. Wie, wurde allerdings nicht mitgeteilt.

Kurz vor der Wende wurde in der Nähe von Rostock eine Windmessung durchgeführt und die erste moderne Anlage in der DDR geplant – und sogar fast noch von Honecker selbst eingeweiht. Der Kaufpreis wurde in Naturalien abgewickelt (Holz gegen WEA).

Finnland und die Windenergie

Liegende Savonius-Modelle

Windside-Savonius

Das finnische Unternehmen Windside Production Ltd. in Pihtipudas bietet eine verwundene Form von Savonius-Generatoren an (s.d.), die ab 1979 von Risto Joutsiniemi entwickelt worden sind. Sie werden ab 1982 auf dem Markt angeboten und haben zwischenzeitlich weltweite Verbreitung gefunden, da sie auch in unterschiedlichen Formen und Farben angeboten werden.

1994 bringt die finnische Firma Kone Sampo ein 20 kW Windkraftwerk auf den Markt, das einschließlich Installation nur 30.000 DM kostet. Das ‚hydrotronische Windkraftwerk’ soll einen Wirkungsgrad von 33 – 38 % haben, was durch ein hydraulisches Pumpgetriebe ermöglicht wird, das die bisher üblichen Getrieberäder ersetzt.

Windkraft und Frankreich

Seit 1962 gibt es bei Nogent le Roi eine 300 kW Windturbine, die von der Electricité de France betrieben wird. Ebenfalls in den 60ern wurden zwei Prototypen mit Nennleistungen von 0,8 und 1 MW erprobt.

1994 befindet sich der größte Windpark auf französischem Boden auf Neukaledonien (!), einer Pazifik-Insel, die zum Übersee-Territorium gehört. Dort stehen acht 225 kW Anlagen.

Im April 2000 nimmt die unit energy europe AG, Bad Homburg, über ihr Tochterunternehmen Hydro Holding (52 %-Beteiligung) ihren ersten Windpark in Frankreich in Betrieb. Der Windpark in Lastours ist erst der fünfte Windpark in Frankreich und hat eine Kapazität von 1,8 MW. Die Hydro Holding betreibt bereits sechs eigene Wasserkraftanlagen in Frankreich und ist an vier weiteren beteiligt.

Ende 2002 laufen in Frankreich Windenergieanlagen mit einer Kapazität von gerade einmal 150 MW.

Das französische Industrieministerium erhöht Mitte 2006 zwar die Einspeisevergütungen für Ökostrom. Für Windkraftanlagen wird der Basistarif von 8,2 Eurocents jedoch nicht erhöht, dafür aber wenigstens den Zeitraum für den höchsten Betrag des abgestuften Preissystems von fünf auf zehn Jahre verlängert. Für jede Kilowattstunde Strom von Windkraftanlagen auf See gibt es künftig 13 Eurocents. Gleichzeitig setzt der neue mehrjährige Investitionsplan (PPI) für den Stromsektor ein Ziel von 17.000 MW Windkraftleistung bis 2015.

Im Frühjahr 2007 liefert sich der französische Atomkonzern Areva mit dem indischen Windunternehmen Suzlon einen Bieterkampf um den deutschen Windanlagenhersteller Repower und verliert. Im September bekommt Areva dann doch noch eine Windfirma, als das Unternehmen von der Projektgesellschaft Prokon Nord 51 % der deutschen Multibrid erwirbt, die sich auf die Produktion leistungsstarker Offshore-Turbinen spezialisiert hat.

Windkraft und Windenergie in Griechenland

Die Tradition der griechischen Windmühlen geht mindestens einige Hundert Jahre zurück, gleichwohl ihre Herkunft und ihr Ursprung unbekannt sind. Schon früh haben sich Segelwindmühlen durchgesetzt, wie wir sie noch heute auf vielen der griechischen Inseln antreffen.

Griechische Windmühle

Griechische Mühle

Der erste Windpark Europas entstand 1982 auf der Ägäis-Insel Kythnos und bestand aus fünf Windrotoren. Damit gelang es etwa 25 % des Strombedarfs der Ferieninsel zu decken, was zu einer jährlichen Einsparung von 80 Tonnen Dieselöl führte. Die Anlage wurde im Rahmen eines Abkommens zwischen der griechischen und der deutschen Regierung von der Firma M.A.N. konzipiert. Als Amortationszeit waren 7 – 8 Jahre veranschlagt worden.

Griechenlands Windindustrie steckt trotz bester Wetterbedingungen noch in den Kinderschuhen und die griechische Turbinenproduktion beschränkt sich 2006 auf Prototypen, die der Munitionshersteller Hellenic Defence Systems produziert.

Die bislang installierten 590 MW Windenergiekapazität reichen nur für einen der hinteren Plätze im europäischen Vergleich, obwohl die gesetzlichen Vorraussetzungen eigentlich recht gut sind. Die selbst im Windenergiesektor aktive staatliche Stromgesellschaft DEI ist verpflichtet, eingespeiste Windenergie zu Vorzugspreisen abzunehmen. Investitionen werden darüber hinaus bis zu 55 Prozent von Staat und EU bezuschusst.

Durch einen Beschluss des Obersten Gerichtshofes von 2005 werden in Griechenland derzeit keine neuen Windparks entstehen können. Da das Land über keinen Bebauungsplan verfügt, hat das Gericht die Errichtung der doch recht flächenintensiven Windparks solange untersagt, bis ein solcher Bebauungsplan erstellt ist.

Großbritannien und Wind Energy

Studien der ‚Energy Technology Support Unit’ (CETSU) erbrachten 1976 das Resultat, daß theoretisch etwa 24 % des Energiebedarfs des Inselreichs durch Windenergie gedeckt werden könne.

Die Ashington mit Windkraftwerk

Ashington

Die erste VAWT (Vertical Axis Wind Turbine) sollte Ende 1985 am Ufer der Carmarthen Bay im Süden von Wales anlaufen. Wegen ihrer Form Eggbeater (Schneebesen) genannt, kostete die Anlage knapp 14 Mio. DM und sollte 180 kW erbringen.

Die in London zugelassene Ashington wird 1988 mit einem Senkrechtachser ausgerüstet, der den Antrieb entlasten soll. Man rechnet mit einer Einsparung von 10 %.

1994 entwickelten britische Techniker der Firma Tecnomare einen schwimmenden Windgenerator mit 30 m langen Flügeln auf einem 45 m hohen Stahlgerüst, das von einem hohlen Betontank getragen wird. Der Prototyp sollte 500 kW Leistung liefern.

Eines der weltweit nur drei Windkraftwerke, die gleichzeitig als Aussichtstürme konzipiert sind, befindet sich in englischen Swaffham. Die Anlage der Firma ecotricity wird 1999 gebaut und ist das erste 1 MW Modell in der Region. Das deutsche Fabrikat ist eine getriebelose – und daher relativ leise – Anlage mit 30 m langen Blättern. Zu der verglasten Aussichtsplattform in 76 m Höhe muß man allerdings300 Stufen hochsteigen. Geplant ist inzwischen der Bau weiterer sechs derartiger Aussichtswindmühlen an verschiedenen Orten des Landes.

Die 2003 gegründete EU Group in Buckinghamshire (zu der u.a. der deutsche Windanlagen-Hersteller DeWind gehört) entwickelt das Aeolian Roof Building Augmented Wind Energy System, das unter dem Label WingPower vermarktet werden soll.

Aeolian Windverstärker

Aeolian Windverstärker

Bei dem von Dr. Derek Taylor entwickelten und patentierten System handelt es sich um eine Reihe kleiner Windräder, die z.B. an Hausoberkanten installiert werden. Um den Wind stärker zu beschleunigen befindet sich über ihnen eine Art Tragfläche, welche das Durchströmverhalten unterstützt (Planar Concentrator). EU Energy wird 2006 von dem US-Kabelunternehmen Composite Technology Corporation (CTC) gekauft.

Im Dezember 2006 genehmigt die Regierung den Bau der weltgrößten Offshore-Windfarm ‚London Array’ rund 20 km vor der Küsten von Kent. Die Farm aus 341 Turbinen soll 1.000 MW liefern – genug um ein Viertel der Londoner Bevölkerung zu versorgen. Beteiligt sind E.ON UK, die Shell WindEnergy Ltd. sowie CORE Ltd., einem Joint Venture zwischen Farm Energy, dem Initiator des Projekts und DONG Energy. Bis 2009 sind außerdem noch fünf Offshore-Farmen mit jeweils 50 bis 100 MW Leistung geplant.

Im Auftrag von Orange UK entwickelt der Konstrukteur Ben Jandrel von Gotwind den Prototypen eines mobilen Miniatur-Windkraftwerkes von nur 150 g Gewicht, mit dem Handy-Akkus per Windkraft innerhalb von ein bis zwei Stunden wieder voll aufgeladen werden können. Der Prototyp des 0,5 W Orange Wind Charger wurde innerhalb von nur vier Wochen entworfen und hergestellt und auf dem Glastonbury-Musikfestival Mitte 2007 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab wann und zu welchem Preis der Mini-Rotor kommerziell erhältlich sein wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

In Großbritannien kommt der Ausbau der Windenergie an Land wegen des Widerstandes der jeweiligen Anlieger bisher nur schleppend voran. Die britische Windenergievereinigung begrüßt deshalb um so mehr die Verlautbarung des Wirtschaftsministers im Dezember 2007, der zufolge bis zum Jahr 2020 alle Haushalte des Landes mit Strom aus Offshore-Windkraftanlagen versorgt werden sollen (s.d.).

Hawaii and Wind Energy

Die Firma Windfarms aus San Francisco und eine Tochterfirma des United Technologies-Konzerns wurden 1981 damit beauftragt, für 350 Mio. $ insgesamt 20 Anlagen mit je 4 MW zu erstellen, ausgerüstet mit Kunststoffrotoren im Durchmesser von 80 m. Das Projekt sollte wesentlich zur Stromversorgung der Insel beitragen. Tatsächlich installierte dann Westinghouse 15 Rotoren mit je 600 kW Leistung am Kahuhu Point auf der Insel Oahu.

Etwa 1986 wurde an der Nordspitze derselben Insel eine von der Firma Boeing entwickelte Anlage installiert, bei der sich an einem 200 m hohen Turm zwei 97,5 m lange Rotorblätter drehen. Als Nennleistung wurden 3,2 MW angegeben. Zum damaligen Zeitpunkt war dies die größte Anlage der Welt, ihre Entwicklungszeit betrug 15 Jahre.

Holland

Bereits 1974 wurde hier ein Entwicklungsprogramm aufgestellt. Immerhin ist Holland eines der Windländer Europas mit einer starken entsprechenden Tradition. Die erste 80 kW Anlage auf der Insel Texel besaß noch Metallflügel, welche Interferenzen (Schattenbilder) mit den Frequenzen der Fernsehsender verursachten. Die Anlage wurde daraufhin nur tagsüber betrieben.

Das Niederländische Wissenschaftsministerium hatte erarbeitet, daß zwischen 5.000 und 6.000 große Windenergieanlagen mit 50 m Rotoren etwa 20 % des lokalen Strombedarfs decken würden, wobei die Anlagen zum Teil auf künstlichen Inseln im Meer stehen könnten. Es lagen Vorschläge vor, nach denen je 150 Windturbinen als 450 MW-Kraftwerk zusammengeschaltet werden sollen. Entsprechende Planungen sind daraufhin mit rund 7 Mio. $ gefördert worden.

1983 wurde für den Windmühlen-Park bei Sexbierum an der Nordseeküste grünes Licht gegeben. Ein Jahr später begann die Installation von mehr als 20 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 10 MW und einem Kostenaufwand von ca. 62,5 Mio. DM. 1986 bestellte ein Elektrizitätswerk eine 450 kW-Windkraftanlage, bei der sechs Einzelrotoren an einem einzigen Mast befestigt sind. In Camperduin entstanden zwei Großanlagen, die ganze Siedlungen versorgen. Holland arbeitet aber auch an Windpumpen für Entwicklungsländer, z.T. werden diese schon für den Export hergestellt.

Neoga Darrieus-Dachrotor

Neoga

Seit 1994 drehen sich in Lely vier, und seit 1996 in Dronten sogar 19 Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 500 kW im Offshore-Betrieb. Bis 2000 sollten insgesamt 2.000 MW Windstrom erwirtschaftet werde. Und bis 2030 soll ein 100 MW Offshore-Windpark entstehen.

Und der holländische Landschaftsarchitekt  Paul van Beek schlägt aus ästhetischen Gründen die Konstruktion von Rotor-Bäumen vor.

Im Jahr 1984 gründet eine Studiengruppe der niederländischen Universität Utrecht das Beratungsunternehmen Ecofys. Es berät im Bereich der Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Klimapolitik. 1997 eröffnet die erste deutsche Niederlassung in Köln und im Jahr 2000 wird dann die Econcern als Anbieter nachhaltiger Energielösungen in Form einer Holding über die Unternehmen Ecofys, Ecostream, Evelop und Ecoventures gebildet. 2001 folgt die Einweihung eines Büros in Nürnberg und 2003 die Eröffnung der dritten deutschen Niederlassung im Energieforum in Berlin. 2007 zählt die Econcern-Gruppe zu den 500 am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa.

Ecofys ist auch Mitinitiator der ‚Plattform UrbanTurbines’, in der neben niederländischen Herstellern auch Importeure, Beratungsgesellschaften und Forschungseinrichtungen vertreten sind. Außerdem entwickelt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Delft Konzepte für urbane Windturbinen, die in sogenannten ‚built up areas’ installiert werden können. Das bislang am weitesten fortgeschrittene Konzept trägt den Namen Neoga, leistet  3 kW und wird durch das Schwesterunternehmen Evelop weiterentwickelt.

Indien und Windenergie

Die ersten Forschungsarbeiten begannen hier schon Ender der 60er Jahre. Das Ziel war eine einfache und billige Windpumpe. In Zusammenarbeit mit Dänemark wurde später ein ‚12 PU 500’-Modell entwickelt, von dem schon 1980 mehrere Tausend Stück im Einsatz waren.

1996 werden in der nordindischen Thar-Wüste in Rajasthan fünf Aufwindkraftwerke (s.d.) geplant, die insgesamt 1.000 MW leisten sollen. Die Kosten werden auf 750 Mio. DM pro Anlage geschätzt, als Lebensdauer 60 Jahre angegeben.

Ende 1997 hat Indien bereits 950 MW Windstrom und steht damit hinter Deutschland, den USA und Dänemark weltweit an vierter Stelle. Der Zuwachs alleine 1997 betrug 120 MW. Zwei Windparks mit insgesamt 780 Turbinen gibt es in Tamil Nadu, im südlichen Landesteil; ein dritter Park mit 720 Windrädern ist in Planung. In den Folgejahren geht es rasant weiter.

Die indische Firma Suzlon Energy Ltd. stellt 2005 mehr Turbinen auf als alle anderen Hersteller außer Vestas, vor allem lokal in Indien (das Dänemark 2005 überholt und nun hinter den USA an vierter Stelle steht), aber auch in den USA in Projekten, die teilweise vom Agrarmaschinenhersteller John Deere finanziert werden.

Mehrere Jahre mit steuerlichen Anreizen haben dazu beigetragen, daß sich Indien Ende 2007 zu einem der am schnellsten wachsenden Märkte für Windenergie entwickelt hat. Unter anderem haben Unternehmen die Möglichkeit, 80 % der Installationskosten einer Windenergieanlage schon im ersten Jahr als Verlust abzuschreiben. 2006 waren dadurch bereits 7.000 MW installiert, womit Indien weltweit auf Platz vier hinter Deutschland, Spanien und den USA liegt.

Aufgrund seine Tausende Kilometer langen Küste eignet sich das Land ganz besonders für die Windenergie; das Potential wird auf 45.000 MW geschätzt – etwa einem Drittel des gesamten derzeitigen Energieverbrauchs.
Der indische Hersteller Suzlon expandiert weiter, nachdem er im Bieterwettstreit um Repower im Frühjahr den französischen Atomenergiekonzern Avreva ausgebootet hatte. Im Dezember 2007 wird bekannt, daß die Fertigungskapazitäten bis März 2008 von derzeit 2.700 MW auf 4.700 MW erhöht werden sollen. Bis 2009 ist dann eine Erweiterung um weitere 1.000 MW geplant. Bisher hat Suzlon einen Weltmarktanteil von 7 %. Suzlon-Chef Tulsi Tanti wird auf ein Vermögen von 10 Mrd. $ geschätzt, womit er zu den reichsten Indern gehört. Noch Mitte der 1990er war er ein kleiner Textilunternehmer aus der Provinz, der sich ein paar Windräder kaufte, um Stromkosten zu sparen.

Iran

Im Mai 2006 werden Pläne bekannt, denen zufolge das Land die bislang 20 Windturbinen des Dizbad-Windparkes nahe Neishabur im Laufe des Jahres um weitere 23 Einheiten erweitern will, womit eine Gesamtleistung von 28,4 MW erreicht werden soll, was zur Versorgung von 78.000 Haushalten reichen würde.

Irland Wind Power

1987 wird auf der Insel Cape Clear eine Windenergieanlage in deutsch-irischer Zusammenarbeit eingeweiht.

Im September 2006 startet die Tapbury Management im Irischen Sorne Hill in Donegal ein Windfarmprojekt mit 39 MW mit angeschlossenem Energiespeicher. Die Kanadische VRB Power Systems Inc. liefert hierfür eine 12 MWh ,flow battery’ für 6,3 Mio. $, bei der eine Vanadium-basierte Flüssigkeit, die eine Membran durchdringt, für das Speichern bzw. Abgeben der elektrischen Energie sorgt, je nachdem in welche Richtung die Flüßigkeit gepumpt wird.

Windkraft in Italien

1982 begann die Errichtung einer Windenergie-Farm in San Giovanni Suergiu auf Sardinien. Zehn 50 kW-Anlagen, die auf dänischen Erfahrungen beruhten, wurden von der Firma FIAT und den staatlichen Elektrizitätswerken erstellt. Es folgten Planungen für ein 4 MW-Windrad, sowie für die Errichtung kombinierter Wind- und Solarkraftwerke auf den Äolischen Inseln, nördlich von Sizilien. Dort stand 1983 erst ein einziger kleiner 15 kW-Konverter.

Japan und Wind Energie

Segelfrachter Shin Aitoku Maru

Shin Aitoku Maru


1980
läuft das weltgrößte segelbetriebene Transportschiff mit 26.000 Bruttoregistertonnen vom Stapel. Das computergesteuerte Segel der Shin Aitoku Maru hat eine Fläche von 320 qm und soll den 3.300 PS Dieselmotor entlasten, was eine 50%ige Einsparung beim Brennstoffverbrauch verspricht. Das Schiff ist 162 m lang, 25 m breit und kostete 12,5 Mio. $.

1997 betreibt die Okinawa Electric Power den zweitgrößten Windpark Japans, bestehend aus fünf Anlagen mit insgesamt 1,7 MW. Man plant, weitere Inselnetze auf Wind-Diesel-Systeme umzurüsten.

Jordanien und die Nutzung des Windes

Neben ihren Sonnenenergie-Experimenten untersucht die ‚Royal Scientific Society’ (RSS) auch das lokale Wind­aufkommen auf seine mögliche Ausnutzung. 1982 startete ein 200.000 $-Projekt zur Wasserversorgung entlegener Kommunen mit windbetriebenen Pumpanlagen. Eine lokale Kooperation zwischen der RSS, einem irakischen Erfinder und einem syrischen Ingenieurbüro zur Optimierung eines neuartigen Rotorblattes (‚Schlitzblattrotor’) wurde von der deutschen GTZ nicht unterstütz. Statt dessen wurde der Export einer M.A.N.-Windturbine nach Jordanien bevorzugt (!).

Kanada und wind energy

1975 gibt das Unternehmen ‚Canadian National Aeronautical Est.’ (NAE) die Ausschreibung einer Darrieus-Anlage von 1 kW bekannt, die anschließend von der ‚Dominion Aluminium Ltd.’ gewonnen wird. Diese Testanlage hat eine Höhe von 4,5 m. Als nächstes folgt ein 200 kW-Projekt, und im Oktober 1978 wird auf den Kanadischen ‚Isles de la Madeleine’ im Golf des St. Lorenz-Stromes im Auftrag des Regierungsunternehmens ‚Hydro Quebec’ mit dem Bau einer Darrieus-Anlage mit 24 m an ihrer breitesten Stelle begonnen, die bis zu 200 kW Strom erzeugen soll.

Das ‚Canadian Departement for Energy, Mines and Ressources’ errechnet, daß bis zum Jahr 2000 ein Entwicklungspotential von 6.000 MW möglich sei, bis 2020 sogar bis 17.000 MW.

Einige Jahre später wird eine noch größere Darrieus-Anlage gebaut. Die zwei gebogenen Rotorblätter der ‚EOLE’ bildeten an der breitesten Stelle einen Durchmesser von 64 m und hatten eine Gesamthöhe von 96 m, die Anlage soll 4 MW Leitung erbringen. Die NEA hat außerdem Pläne für eine 300 m hohe 20 MW-Anlage (s.a. unter Darrieus-Rotor).

In Kanada werden 2005 rund 240 MW an neuen Windkapazitäten installiert, für 2006 wird eine knappe Verdreifachung erwartet – und in den Folgejahren soll sogar exponentiell weiter ausgebaut werden. Ende 2006 sind 1.218 MW am Netz, wobei die Canadian Wind Energy Association (CanWEA) schätzt, daß die Errichtung der über 700 MW an Windkraftanlagen im Jahr 2006 gut 1 Mrd. kanadische Dollar (ca. 0,7 Mrd. €) gekostet hat. Die Technik wird fast ausschließlich importiert, insbesondere aus Deutschland.

Führend sind bislang die Provinzen Alberta (354 MW installierte Kapazität im Oktober 2006), gefolgt von Ontario (320 MW), Québec (212 MW), Saskatchewan (171 MW) und Manitoba (104 MW).

Die ehrgeizigsten Ausbaupläne hat Québec mit seinem Windkraft-Potential von 55.000 MW. Bis 2015 sollen annähernd 4.000 MW an zusätzlichen Anlagen installiert werden, was einer Investition von etwa 7,5 Mrd. kan $ entspricht.